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Файл №857789 kruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (James Kruess - Timm Thaler oder das verkaufte Lachen) 30 страницаkruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (857789) страница 302021-11-06СтудИзба
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Timmaber ging es noch lange durch den Kopf. Er war Jekaterina Popownanicht böse; denn er gab ihr recht, weil er klug und ohne Eitelkeit war.(Und weil er in dem Alter war, in dem man sich selbst langsamkennenlernt.)Nach dem Kalender wurde Timm während all dieser Reisen einJahr älter. Er näherte sich seinem sechzehnten Lebensjahr. Aber seinGeist war fünf oder sechs Jahre älter geworden. Auch war ererstaunlich gewachsen, und sein Gesicht glich dem einesZwanzigjährigen.Das Flugzeug, in dem er und der Baron in diesen Monaten fastdreimal die Welt umkreisten, war ein hübsches Sinnbild für TimmsLage: Er war immer oben, stand immer auf Gipfeln, auf denen dieLuft leichter und der Blick weiter ist als in den Tälern.

Wenn ereinem Gespräch Lefuets über die Kirche lauschte, dann saß einKardinal bei ihnen, der frei und heiter plauderte und ohne den Zornund Eifer eines Dorfpfarrers, der seinen Bauern die zehn Gebote indie harten Schädel rammen muß. Wenn über den Kommunismusgesprochen wurde, dann saß ein gebildetes Fräulein wie JekaterinaPopowna bei ihnen, das mit Leuten aus der ganzen Welt Gesprächeführte und viel hübscher und leichter zu reden wußte als derParteisekretär eines Dorfes, dessen Gedanken von Mais und Hirseangefüllt sind. Selbst über eine scheinbar so unbedeutende Sache wieMargarine hatte Timm Gespräche gehört, in denen es umSüdamerikanische Staatspräsidenten und um Kontinente vollerKramläden ging, zwischen denen Frau Bebbers Bäckerladen nur einkaum sichtbares Sandkorn war.Es wäre einfach gelogen, wollte man behaupten, Timm hätte sichunbehaglich gefühlt in dieser Wolkenhöhe über der Welt.

Hier war jadas Leben leicht. (Zumal für jemanden, der am Lachen krankte.)Überdies konnte ein Junge mit flinken Gedanken hier viel erfahrenund lernen.Aber der Bäckerladen von Frau Bebber, in dem es nach Brot undfrischen Krapfen roch, diese kleine Pfennigwelt der Nachbarn, dieseKlatschgeschichten-Schatulle, gepolstert mit braunen Broten, sieerschien dem Jungen unendlich viel liebenswerter als ein HotelPalmaro oder ein mesopotamisches Schloß.Es war übrigens merkwürdig, daß der Baron die Geburtsstadt desJungen wie ein heißes Eisen mied. Mehrere Male hatte Timm denWunsch geäußert, sie zu besuchen; aber Lefuet, der niemals direktnein gesagt hatte, überhörte den Wunsch oder schützte dringendeBesprechungen in anderen Städten vor.Als das Reisejahr sich seinem Ende näherte, hatte Timm alleMühe, äußerlich gleichmütig zu bleiben und dem Baron weiter dieRolle des zufriedenen reichen Erben vorzuspielen.

Je näher seinGeburtstag rückte, um so unruhiger wurde er. Wenn Lefuet jetzt inTimms Gegenwart lachte, zitterte der Junge. Eines Nachts in einemHotel in Brüssel hatte er im Traum das kleine Telefongesprächwiederholt, das er in Lefuets Schloß mit Herrn Rickert geführt hatte.Als er aufwachte, hatte er es noch im Kopf, und er erinnerte sichdeutlich, daß Herr Rickert gesagt hatte: „Kreschimir weiß…“Was wußte Kreschimir? Einen Weg, der zu seinem Lachenführte?Der Junge hielt sich strikt an sein Versprechen, auf keine Weisemit seinen Hamburger Freunden in Verbindung zu treten.

Aber ersehnte jetzt das Ende des Jahres herbei, an dem die Abmachungungültig wurde.Einige Tage vor Timms Geburtstag flogen sie nach London, woTimm in Gegenwart des Barons aus der Hand Mister Pennys einAktienpaket entgegennahm. Es war der weitaus größte Teil derHamburger Reederei-Aktien.Mister Penny hatte inzwischen bereits erfahren, daß Lefuet seinenheimlichen Vertrag mit Timm Thaler auf dem Löschblattnachgelesen hatte, und nach einer anfänglichen Bestürzung war ihmdas ganz lieb gewesen. Vor der Übertragung der Aktien hätte derBaron es überdies erfahren müssen.Im Flugzeug, das den Jungen endlich, endlich nach Harn? bürgzurückbrachte, sagte Timm zum Baron: „Sie waren genau so nettund höflich zu Mister Penny wie gewöhnlich.

Sind Sie ihm nichtböse, weil er mir hinter Ihrem Rücken die Stimm-Aktien abgekaufthat, die ich erbe?“Lefuet lachte schallend. „Mein lieber Herr Thaler, ich hätte anPennys Stelle nicht anders gehandelt. Warum also sollte ich ihmböse sein? Der Kampf um die Stimm-Aktien, von denen ich imAugenblick die größte Anzahl besitze, wird ständig im geheimengeführt. Aber deshalb kratzen wir einander doch die Augen nichtaus. Wir sind wie eine Löwenfamilie: Wenn große Beute gemachtwird, gibt es einen kurzen Streit um die Anteile, bei dem der alteLöwe das meiste bekommt, und das bin ich.

Aber kaum ist die Beuteverteilt, dann sind wir wieder die einige Familie, die niemandauseinanderreißen kann.“„Auch Selek Bei nicht?“ fragte Timm leise.„Selek Bei“, antwortete Lefuet bedächtig, „bildet vielleicht eineAusnahme, Herr Thaler! Er hält sich für unglaublich gerissen und istes gar nicht. Das macht uns manchmal Ärger, ist aber in den meistenFällen eher belustigend für uns. Wir mögen ihn eigentlich rechtgern.“„Aber die Armee in Südamerika…“ konnte Timm sich nichtenthalten einzuwerfen.„Diese sogenannte Armee, Herr Thaler, besteht zu einem Teil ausunseren Leuten.

Und die Waffen, die Selek Bei mit seinem privatenGeld für diese Leute kauft, stammen von einem Depot, das unsgehört. So fließt Selek Beis Geld wieder in unsere Firma zurück. EinKreislauf. Wie beim Wasser. Auch die Gelder, die Selek Bei inAfghanistan gegen uns einsetzt, fließen zum größten Teil in unsereKassen zurück.“„Warum haben Sie Selek Bei dann in die Firma aufgenommen?Nur, weil er sich mit den Buddhisten und den Mohammedanerngleich gut versteht?“„Nicht nur darum, Herr Thaler. Er ist in der ganzen Welt einhochgeschätzter Mann. Die einen schätzen ihn, weil er für die Armenund Unterdrückten der Erde eintritt, die anderen, weil er dasOberhaupt einer religiösen Sekte und ein frommer Herr ist.

Ich zumBeispiel schätze ihn wegen seiner außerordentlich intelligentenAnsichten über den Teufel.“„Was ist eigentlich mit der Markenmargarine?“ fragte Timm jetztscheinbar zusammenhanglos.Aber der Baron begriff den Zusammenhang sofort. Er sagte:„Der Versuch von Selek Bei, unsere Margarinepläne zu stören,war auch so ein alberner Einfall.“Timms Herz schlug schneller. Wußte der Baron, daß der Jungeden Vertrag mit der unsichtbaren Tinte Selek Beis unterschriebenhatte? Er wagte nicht, danach zu fragen. Aber die Frage wurde ihmtrotzdem von Lefuet beantwortet.„Es war natürlich ganz gewöhnliche Tinte in dem Füllfederhalter,mit dem Sie unterschrieben haben, Herr Thaler. Ein Diener im HauseSelek Beis ist mein Mann.

Er hat die Tinte rechtzeitig ausgewechselt.Aber selbst wenn Ihr Name verschwunden wäre, hätte der Name desVormunds dort gestanden. Ich unterschrieb nämlich jeden Vertragzweimal, Herr Thaler: einmal für die Firma, einmal als IhrVormund.“Timm sagte nichts. Er blickte durch das kleine Fenster desFlugzeugs auf die Erde hinunter. Die Türme, die er dort sah,schienen bereits die Türme Hamburgs zu sein.Der Junge sehnte sich danach, irgendwo in den Straßen dort untenein unbekannter, ganz gewöhnlicher Junge zu sein. Die Welt dergroßen Geschäfte ging über seine Kraft.Timm wußte, daß er von seiner Wolkenhöhe herabsteigen mußte,um zu seinem Lachen zu kommen. Er dachte an Jonny, Kreschimirund Herrn Rickert. Übermorgen, einen Tag nach seinem Geburtstag,durfte er sie wieder sprechen.Falls sie in Hamburg waren.

Und falls sie noch lebten.Achtundzwanzigster BogenEin Wiedersehen ohne WillkommenWenn der Baron mit Timm irgendwo auf der Welt ein Flugzeugverließ, pflegte Lefuet dem Jungen den Vortritt zu lassen; dennmeistens wurden sie von Photoreportern erwartet. Aber hier, auf demHamburger Flugplatz Fuhlsbüttel, verließ der Baron das Flugzeug alserster. Es stand auch niemand da, der die beiden erwartete, keinPhotoreporter und niemand von der Zeitung; nicht einmal einDirektor der Gesellschaft empfing sie. Aber ein Willkommen derFirma entbot ihnen ein riesiges Plakat auf der Wand desZollgebäudes:PALMARODie erste Marken-Margarine der WeltSchmackhaft wie Butter, billig wie MargarineZum Braten, Backen, Kochen und aufs BrotTimm betrachtete zuerst das Plakat und dann den Baron, derlächelte.„Sie wundern sich über den Namen der Margarine, Herr Thaler?Nun, wir haben im Laufe dieses Jahres feststellen müssen, daß dieTimm-Thaler-Margarine im Ausland manche Nachteile hätte.

Invielen Ländern wäre Ihr Name schwer zu schreiben. Außerdem siehtman in Afrika lieber das Gesicht eines lachenden schwarzen Knabenauf Plakaten als das eines weißen. Auch das rührende Arme-JungeMärchen war etwas ungeschickt; denn unsere Margarine soll ja nichtnur von armen Leuten gekauft werden.“Sie hatten inzwischen den Zoll passiert, wo man Timms undLefuets Handgepäck ohne weitere Fragen mit den üblichenKreidekreuzen versehen hatte.Draußen winkte der Baron einem Taxi, was Timm wunderte. KeinAuto der Gesellschaft stand für sie bereit.

Aber als das Taxi anfuhr,sah der Junge im Rückspiegel einen der Detektive aus Genua, dersich – anscheinend vergeblich – nach einem anderen Taxi umsah.Im Auto setzte Lefuet das Gespräch fort: „Wir haben unsereMargarine Palmaro genannt, weil es dieses Wort in fast allenSprachen der Welt in ähnlicher Form gibt. Auch ist die Palmejedermann bekannt. Im Norden sehnt man sich nach ihr, im Südenwächst sie vor der Tür.“„Dann wäre Selek Beis Füllfederhalter in jedem Falle sinnlosgewesen, Baron?“Lefuet nickte.

Dann beugte er sich zu dem Taxifahrer vor undsagte: „Vermeiden Sie die Innenstadt, solange es geht!“Der Fahrer nickte.Der Baron lehnte sich wieder zurück und fragte: „Was fangen Siemit Ihren Reederei-Aktien an, Herr Thaler?“„Ich werde die Reederei Herrn Rickert schenken, Baron.“ Wiederfügte der Junge bemüht ruhig und kühl eine Erklärung hinzu: „Dannbrauche ich kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, weil ermeinetwegen seine Stellung verlor.“Der Taxifahrer schien einem Bordstein zu nahe gekommen zusein. Das Auto schlitterte leicht.„Geben Sie doch acht, zum Teufel!“ schrie Lefuet erregt.„Schuldigung“, brummte der Fahrer. Timm war es plötzlich, alsob er diese Stimme schon gehört habe. Er versuchte, im Spiegel dasGesicht des Taxifahrers zu erkennen. Aber ein Bart, eine dunkleBrille und eine tief in die Stirn gezogene Schirmmütze verdeckten esfast vollständig.Neben dem Jungen erklang plötzlich das kullernde Lachen.

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