Главная » Просмотр файлов » kruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1)

kruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (857789), страница 39

Файл №857789 kruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (James Kruess - Timm Thaler oder das verkaufte Lachen) 39 страницаkruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (857789) страница 392021-11-06СтудИзба
Просмтор этого файла доступен только зарегистрированным пользователям. Но у нас супер быстрая регистрация: достаточно только электронной почты!

Текст из файла (страница 39)

(DasFrühstück war für Frau Rickert eine so köstliche Mahlzeit, daß siemit Vergnügen zweimal an einem Tage frühstückte.) Danach mußteTimm haargenau erzählen, was er seit seiner Abreise aus Hamburgerlebt hatte. Und das tat er mit sichtbarem Vergnügen.Er schwenkte eine Zeitung in seiner Hand und schrie:„Sensazione! Senzazione! Il Barone Lefuet é morto! Un ragazzo diquattordici anni adesso il piü ricco uomo del mondo! Sensazione!“„Wie hübsch er geworden ist!“ dachte Frau Rickert, als sie Timmansah.

„Und wie gut er ausländisch reden kann!“ Dann lauschte sieaufmerksam der Erzählung.Timm erzählte der alten Dame seine Abenteuer, als ob es sich umeine Komödie handele, um ein Lustspiel. Jetzt, da er im Besitz seinesLachens war, wirkte vieles komisch, was vordem schrecklichgewesen war.

Er erzählte von den verrückten Wetten mit Jonny, vomEnde des Kronleuchters im Hotel „Palmaro“, von den Bildern inGenua und Athen, von den Verschwörungen im Schloß, von SelekBei, vom Margarine-Untemehmen, von der Weltreise, von derHeimkehr nach Hamburg, von der Stiefmutter und Erwin und vonder schwarzen Stunde der Straßenbahnen.Dann war die alte Dame an der Reihe zu erzählen. Und sie tat esmit sichtlichem Behagen: „Weißt du, Timm, als du nichtwiederkamst aus Genua und als hier zuerst der Herr Kreschimirauftauchte und dann der starke Jonny, da ahnte ich gleich etwas.Man wollte mir nicht sagen, was los war. Ich hab’ nämlich einenHerzklappenfehler. Aber den hab’ ich jetzt schon über achtzig Jahre,und allmählich haben wir uns aneinander gewöhnt, derHerzklappenfehler und ich.

Ich hab’ also ein bißchen spioniert, undda hab’ ich den Brief gefunden, den du aus Genua geschrieben hast.Na, da wußte ich denn ja ‘n büsehen mehr, noch?“Die alte Frau, die Timm jetzt für einen jungen Herrn ansah undsich deshalb bemüht hatte, „gebüldetes Hochdeutsch“ zu reden, fielwieder in ihre hamburgische Mundart.„Ich hab ümmer s-pioniert, wenn Krüschan mit ‘n HerrnKreschimir oder mit ‘n s-tarken Dschonny geschnackt hat.

Sie kam’ja noch allzuoft, weil sie auf Dock arbeiten mußten. Andere Arbeithaben sie einfach noch bekomm’. Das war, als ob’s mit ‘n Teufelzuging. Na, und mit dem ging’s denn ja wohl auch zu, noch?Jedenfalls hab’ ich ümmer allns mitgekriegt, was geschnackt wurde.Ich hab auch gewüßt, daß mein Sohn seine S-tellung verloren hat,obwohl er mir das verheimlicht hat.“„Ist er wirklich Hafenarbeiter geworden?“ unterbrach Timm.„Ja, mein Jung, das ‘s er tatsächlich gewesen. Du weißt vielleichtnich, wie das is in Hamburg, Timm.

Da is allns so ganz gediegen,wenn du das vers-tehst. Wenn einer aus’n seriösen Posten entlassenwird und man munkelt irgendwas – auch wenn’s man nur dummerSchnack ist – denn nimmt ihn keiner mehr ins Kontor. Vers-tehstdu?“Timm nickte.„Na, ich hab’ ja Vermögen. Meistens in Papier’n.“„In Aktien?“ fragte Timm.„Ja, in Aktien, mein Jung.

Vers-tehst du nun ja auch’n büschenwas von, noch? Also, wie gesagt, mein Sohn hätt’ ja überhaupt nichals Hafenarbeiter geh’n müss’n, weil ich vermögend bin. Aber er isnun mal so’n Mensch, der immer rackern muß. Und ohne Hafen wirder einfach tüterig. Deshalb is er als Hafenarbeiter gegang’. Hat sichaber erst auf den Docks umgezogen. Immer picobello aus’n Hausund picobello wieder von der Arbeit zurück. Hat gedacht, ich merknix von seiner neuen S-tellung, weil ich meistens zu Hause rumsitz.Aber es gibt ja’n Telefon, noch?“Timm mußte über die alte Frau lachen, und Frau Rickert lachtemit.„Ich bün ja ‘ne alberne alte Gans… nee, nee, ich weiß, daß ichdas bün… aber so dumm bün ich ja denn doch nich.

Ich hab’ auchzuerst mit’n Herrn Selek Bei geschnackt, als der hier antelefonierthat. Na, und da haben die Herren Verschwörer mich endlich dochaufgeklärt. Hab’ natürlich so getan, als hätte ich nix gewußt. Hab’dauernd Kulleräugen gemacht und gepiepst: Ischa nich möööglich!Und so. Na, jedenfalls wurde ich eingeweiht. Und ich hab’ auch denZettel für dich geschrieb’m. Mit der Lupe.

Das haben wir alsSchulmädchen nämlich tagelang geübt. Da war ich immer perfekt in.Hab mal’n ganzen Roman auf die zwei Seit’n von ein’ Briefbogengekritzelt. Wirklich wahr!“„Ischa nich möööglich!“ lachte Timm.„Ach, du nimmst mich ja nich ernst, du Bengel!“Es läutete an der Haustür, und Frau Rickert bat Timm,nachzusehen, wer es sei. Es war der rothaarige Page des Hotels, derschwitzend zwischen sieben Koffern stand.„Ich soll Ihnen Ihre Sachen bringen, Herr Thaler!“ grinste er.„Gestern haben Sie mich noch Mister Brown genannt. Woherwissen Sie heute, wer ich bin?“Wieder ein Grinsen: „Sie lesen wohl keine Zeitungen?“„Ach so!“ Timm war etwas verwirrt.

Dann wollte er in die Taschegreifen. Aber der Rotschopf winkte ab. „Behalten Sie ruhig IhreKröten für sich, Herr Thaler! Ich kann von der Zeitung ‘n BatzenGeld kriegen, wenn ich erzähl’, wie ich gestern abend den Detektivweggeködert hab’. Darf ich?“Timm mußte lachen. „Tu, was du nicht lassen kannst!“„Verbindlichsten Dank! Soll ich die Koffer noch reintragen?“„Danke! Das mach’ ich schon! Erzähl der Zeitung aber keineHintertreppenromane!“„Ist ja gar nicht nötig.

Die Sache war auch so spannend genug.“Er streckte wieder die Hand hin. „Weiterbin viel Glück, Timm!“„Danke! Viel Glück bei der Zeitung!“Zwischen den sanften steinernen Löwen gaben zwei lachendeBengel einander die Hand. Dann brauste der Rotschopf in einemWagen des Hotels wieder davon, und Timm trug die Koffer insHaus.Noch am selben Tage begab sich Timm mit Jonny, Kreschimirund Herrn Rickert zu einem Notar, mit dem die alte Frau Rickertbefreundet war. Dort wurde die Reederei Hamburg-HelgolandGästedienst, genannt HHD, zu gleichen Teilen Jonny, Kreschimirund Herrn Rickert überschrieben. Zwar war die Überschreibungnicht sogleich rechtskräftig, weil noch eine Menge andererFormalitäten notwendig waren (Timm war nicht mehr dermillionenschwere Erbe); aber in spätestens vierzehn Tagen, sagte derNotar, sei alles erledigt.Timms Freunde hatten sich zuerst mächtig gesträubt gegen dieseSchenkung; aber als Timm erklärte, dann werde er die Reederei ebenjemand anders schenken, gaben sie nach.

Und gar nicht einmal soungern. Herr Rickert war noch frisch und kräftig genug, um dasKontor des alten Herrn Denker an der Brücke sechs zu übernehmen;und Jonny und Kreschimir waren auf eigenen Dampf ern doppelt sogern Steuermann und Steward wie auf fremden.Als die vier das Notariat verließen (es lag in der Nähe desHauptbahnhofs), fragte Jonny: „Was willst du denn jetzt anfangen,Timm?“Der Junge zeigte nach rechts: „In dem alten Haus dort gibt es einMarionettentheater.

Es gehört mir. Ich werde daraus einWandertheater machen.“„Dazu brauchst du einen Omnibus“, sagte Kreschimir.„Und eine transportable Bühne“, ergänzte Jonny.„Und das“, schloß Herr Rickert, „bezahlen wir dir, mein Junge!Keine Widerrede! Sonst hast du die Reederei wieder am Hals!“„Angenommen!“ lachte Timm. Ernst fügte er hinzu: „Wie gut fürmich, daß es euch drei gibt!“„Und Selek Bei“, sagte Herr Rickert.„Ja“, bestätigte Timm. „Und Selek Bei.

Ich sollte ihm eigentlichein Telegramm schicken.“ Und das tat er.Der alte Mann in Mesopotamien lächelte, als er es las:zum teufel mit der margarine stop lachen bekommt man gratisstop ich habe es bekommen stop für mithilfe dankt herzlich ihr timmthalerAn diesem Tage ging eine Geschichte zu Ende, die in denBerichten der Zeitungen erst begann (soweit die Journalisten siebegriffen; und die meisten begriffen sie nicht).Herr Rickert wurde wieder Reedereidirektor, Jonny Steuermannund Kreschimir Steward.Vom Baron Lefuet hört man nur noch selten.

Er soll die meisteZeit allein und grämlich auf seinem Schloß in Mesopotamienverbringen. Er scheint menschenscheu geworden zu sein; aber nochmacht er glänzende Geschäfte.Die Nachrichten über Timm sind spärlich. Sicher ist, daß er sichmit der alten Frau Rickert zusammen ein Marionettenspielausdachte, welches „Das verkaufte Lachen“ hieß. Danachverschwand er aus Hamburg; und kein Reporter erfuhr jemals, wohines ihn verschlagen hat.Aber es gibt noch zwei Spuren Timms. Auf dem Friedhof einermitteldeutschen Großstadt wurde zu Füßen eines Marmorgrabsteinsein Kranz niedergelegt, auf dessen Schleife man lesen konnte: „Ichkam wieder, als ich lachen konnte.

Timm.“Das letzte Lebenszeichen von Timm Thaler kam aus einemBäckerladen. Dort tauchte vor vielen Jahren ein höflicher jungerHerr auf, den die Bäckermeisterin nicht zu kennen schien. Als sie ihnnach seinen Wünschen fragte, zog der junge Mann plötzlich einfinsteres Gesicht und murmelte: „Ich breche ein, Frau Bebber! BeiPräsidents vom Wasserwerk!“„Timm Thaler!“ kreischte die Bäckersfrau überrascht.Aber der junge Herr legte einen Finger auf die Lippen und sagte:„Pscht! Verraten Sie mich nicht, Frau Bebber! Ich heiße jetzt EnricoGrandizzi, Besitzer des lustigsten Theaters dei Welt, derMarionettenbühne ,Die Margarinekiste’.“„Wie spaßig!“ rief Frau Bebber.

„Die habe ich gestern zufälligbesucht. Jemand Unbekanntes hat mir eine Karte dafür geschickt.Das heißt…“ (sie schielte Timm von der Seite an) „… vielleicht wares auch jemand Bekanntes!“„Das kann schon sein“, meinte der junge Herr mit zwei Kringelnin den Mundwinkeln.„Es wurde die Geschichte vom verkauften Lachen gegeben“, fuhrFrau Bebber fort. „Ein schönes Stück. Man kann sich so viel dabeidenken.“„Was haben Sie sich denn dabei gedacht, Frau Bebber?“erkundigte sich der junge Herr.„Nuja, Timm, zuerst war mir die Sache ziemlich unheimlieh, dasgeb’ ich ehrlich zu. Aber zum Ende hin hab’ ich schrecklich lachenmüssen.

Und da hab’ ich mir gedacht: Wo der Mensch lacht, hat derTeufel seine Macht verloren.“„Hübsch gesagt, Frau Bebber“, antwortete der junge Herr.„Genauso muß man den Teufel auch behandeln. Dann werden seineHörner stumpf.“.

Характеристики

Тип файла
PDF-файл
Размер
838,63 Kb
Тип материала
Высшее учебное заведение

Список файлов книги

Свежие статьи
Популярно сейчас
А знаете ли Вы, что из года в год задания практически не меняются? Математика, преподаваемая в учебных заведениях, никак не менялась минимум 30 лет. Найдите нужный учебный материал на СтудИзбе!
Ответы на популярные вопросы
Да! Наши авторы собирают и выкладывают те работы, которые сдаются в Вашем учебном заведении ежегодно и уже проверены преподавателями.
Да! У нас любой человек может выложить любую учебную работу и зарабатывать на её продажах! Но каждый учебный материал публикуется только после тщательной проверки администрацией.
Вернём деньги! А если быть более точными, то автору даётся немного времени на исправление, а если не исправит или выйдет время, то вернём деньги в полном объёме!
Да! На равне с готовыми студенческими работами у нас продаются услуги. Цены на услуги видны сразу, то есть Вам нужно только указать параметры и сразу можно оплачивать.
Отзывы студентов
Ставлю 10/10
Все нравится, очень удобный сайт, помогает в учебе. Кроме этого, можно заработать самому, выставляя готовые учебные материалы на продажу здесь. Рейтинги и отзывы на преподавателей очень помогают сориентироваться в начале нового семестра. Спасибо за такую функцию. Ставлю максимальную оценку.
Лучшая платформа для успешной сдачи сессии
Познакомился со СтудИзбой благодаря своему другу, очень нравится интерфейс, количество доступных файлов, цена, в общем, все прекрасно. Даже сам продаю какие-то свои работы.
Студизба ван лав ❤
Очень офигенный сайт для студентов. Много полезных учебных материалов. Пользуюсь студизбой с октября 2021 года. Серьёзных нареканий нет. Хотелось бы, что бы ввели подписочную модель и сделали материалы дешевле 300 рублей в рамках подписки бесплатными.
Отличный сайт
Лично меня всё устраивает - и покупка, и продажа; и цены, и возможность предпросмотра куска файла, и обилие бесплатных файлов (в подборках по авторам, читай, ВУЗам и факультетам). Есть определённые баги, но всё решаемо, да и администраторы реагируют в течение суток.
Маленький отзыв о большом помощнике!
Студизба спасает в те моменты, когда сроки горят, а работ накопилось достаточно. Довольно удобный сайт с простой навигацией и огромным количеством материалов.
Студ. Изба как крупнейший сборник работ для студентов
Тут дофига бывает всего полезного. Печально, что бывают предметы по которым даже одного бесплатного решения нет, но это скорее вопрос к студентам. В остальном всё здорово.
Спасательный островок
Если уже не успеваешь разобраться или застрял на каком-то задание поможет тебе быстро и недорого решить твою проблему.
Всё и так отлично
Всё очень удобно. Особенно круто, что есть система бонусов и можно выводить остатки денег. Очень много качественных бесплатных файлов.
Отзыв о системе "Студизба"
Отличная платформа для распространения работ, востребованных студентами. Хорошо налаженная и качественная работа сайта, огромная база заданий и аудитория.
Отличный помощник
Отличный сайт с кучей полезных файлов, позволяющий найти много методичек / учебников / отзывов о вузах и преподователях.
Отлично помогает студентам в любой момент для решения трудных и незамедлительных задач
Хотелось бы больше конкретной информации о преподавателях. А так в принципе хороший сайт, всегда им пользуюсь и ни разу не было желания прекратить. Хороший сайт для помощи студентам, удобный и приятный интерфейс. Из недостатков можно выделить только отсутствия небольшого количества файлов.
Спасибо за шикарный сайт
Великолепный сайт на котором студент за не большие деньги может найти помощь с дз, проектами курсовыми, лабораторными, а также узнать отзывы на преподавателей и бесплатно скачать пособия.
Популярные преподаватели
Добавляйте материалы
и зарабатывайте!
Продажи идут автоматически
6418
Авторов
на СтудИзбе
307
Средний доход
с одного платного файла
Обучение Подробнее