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Файл №857789 kruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (James Kruess - Timm Thaler oder das verkaufte Lachen) 35 страницаkruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (857789) страница 352021-11-06СтудИзба
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Er las mit wachsendem Erstaunen: BesucheSchwan-Kleb-An. Gewinne, was die Prinzessin gewann. Der Weg isteinfacher, als du denkst. Der Herr, der von Südwind abriet, zeigt ihndir. Nimm einen Taxichauffeur, den du kennst. Er bewacht das Hausder Räte. Wähle die (schwarze!) Stunde der Straßenbahnen. Fürchtedie Ratte und täusche sie. Der Weg ist einfach. Aber wähleHintertreppen, um zu ihm zu gelangen. Vertrau uns und komm!Timm ließ Zettel und Lupe sinken und setzte sich auf den Randder Wanne. Er zitterte immer noch vor Erregung, aber sein Kopf warklar. Er wußte: Diese Nachricht war verschlüsselt für den Fall, daßLefuet sie in die Finger bekäme. Jetzt galt es, die verstecktenHinweise und Anspielungen zu entschlüsseln.Wieder stellte er sich neben dem Waschbecken unter die Lampeund las die Nachricht langsam zum zweiten Male: Besuche SchwanKleb-An.Das war einfach zu begreifen: Timm sollte dorthin kommen, woer das Marionettenspiel gesehen hatte.

Nach Ovelgönne insGasthaus.Gewinne, was die Prinzessin gewann.Das war noch einfacher zu verstehen. Es war die wichtigste undköstlichste Nachricht des Papierchens. Sie hieß ganz einfach:Gewinne dein Lachen zurück! Und daß das möglich war, zeigte dernächste Satz:Der Weg ist einfacher, als du denkst.Aber was bedeutete das Folgende?Der Herr, der von Südwind abriet, zeigt ihn dir.Timm mußte in seinem Gedächtnis nachgraben.

Doch dann kamer darauf: Südwind war ein Pferd gewesen! Das letzte Pferd, auf daser gewettet hatte. Und ein Herr, der ihm damals noch unbekanntgewesen war, hatte ihm abgeraten, auf das Pferd zu setzen:Kreschimir!Kreschimir also wußte, wie Timm zu seinem Lachen kommenkonnte! Der Junge hatte es geahnt. Aber die Gewißheit überwältigteihn. Er mußte sich wieder auf den Rand der Wanne setzen. Das Lichtwar hell genug, um hier den Zettel weiterlesen zu können:Nimm einen Taxichauffeur, den du kennst. Er bewacht das Hausder Rute.Der Taxichauffeur war Jonny. Daran zweifelte Timm keineSekunde. Aber „das Haus der Räte“?Über dieser ziemlich einfachen Verschlüsselung brütete Timmeine ganze Weile, ehe ihm klar wurde, was gemeint war: natürlichdas Rathaus. Es war ja in unmittelbarer Nähe seines Hotels.

Dortalso würde Jonny in einem Auto auf ihn warten und ihn dann nachOvelgönne fahren.Aber der Zeitpunkt war ihm noch unklar.Wähle die (schwarze!) Stunde der Straßenbahnen.Zweierlei Straßenbahnerlebnisse standen mit seinen Freunden inVerbindung: die umgeleitete Straßenbahn, in der er mit HerrnRickert gesessen hatte, und die fliegenden Straßenbahnen in Genua,die er mit Jonny gesehen hatte. Beide Erlebnisse mußten gemeintsein; denn das Wort „Straßenbahn“ stand in der Mehrzahl.Die Stunde der Straßenbahnen? Um welche Zeit hatte er denn dieErlebnisse gehabt? Die fliegenden Straßenbahnen hatte er um dieMittagszeit gesehen, gegen zwölf Uhr also. Und als er Herrn Rickertin der Straßenbahn zum erstenmal gesehen hatte, war es auch Mittaggewesen.Also zwölf Uhr mittags! Und jetzt war es… (Timm blickte aufseine Armbanduhr)… fünf Uhr nachmittags.

Sollte er also erstmorgen kommen? Oder hätte er schon heute mittag kommen sollen?Aber da war noch das Wort „schwarze“, das vor „Stunde“ stand.In Klammern und mit einem Ausrufezeichen. Was aber ist eineschwarze Mittagsstunde?Wieder ging ihm der Sinn einer ziemlich einfachenVerschlüsselung nicht sogleich auf.Aber dann war auch dieses Rätsel gelöst: Gemeint war dieschwarze Zeit um zwölf Uhr. Also Mitternacht! (Und bis dahinwaren es noch sieben lange Stunden.)Der Rest der Nachricht war wieder einfach zu begreifen: Fürchtedie Ratte und täusche sie.

Der Weg ist einfach. Aber wähleHintertreppen, um zu ihm zu gelangen. Vertrau uns und kommtTimm sollte sich also vor Lefuet in acht nehmen und heimlich dasHotel verlassen, vielleicht sogar in einer Verkleidung; denn in demWort „Hintertreppen“ steckte (wie in Hintertreppenromanen) dieRomantik der Schurken und verkleideten Helden: HintertreppenRomantik.Der Junge fühlte sich, als er den geheimnisvollen Zettelentschlüsselt hatte, leicht wie ein Vogel.

Ein Drang zu lachen stieg inihm auf. Und das Seltsame war, daß seine Lippen sich dabei nichtwie sonst hart aufeinanderpreßten. Im Gegenteil: Ihm war, alslächele sein Mund.In freudigem Erschrecken sprang Timm auf und betrachtete seinGesicht im Spiegel: Es hatte Kringel in den Mundwinkeln wie dieitalienischen Porträts des Palazzo Candido in Genua. Es war keinLachen, nicht einmal ein Lächeln, wenn man es genau nahm; aberdie Kringel in den Mundwinkeln waren eindeutig da.

Und seit demVertragsabschluß unter dem Kastanienbaum waren sie nie mehrdagewesen.Es hatte sich also schon etwas geändert an diesem Tage. DieHoffnung hatte wie der Pinsel eines Malers etwas auf sein Gesichtgezaubert: den Anflug eines Lächelns.Timm steckte das Zettelchen wieder in eine Tasche seinerAnzugjacke, löschte das Licht, verließ das Bad und setzte sich mitübereinandergeschlagenen Beinen in einen Sessel des Salons, umnachzudenken.Der Baron saß während dieser Zeit – nicht weit von Timmentfernt – im Alsterpavillon. Er hatte eine Besprechung mit einemVertreter jener ägyptischen Firma, die auf den Markennamen„Palmaro“ Anspruch erhob. Die Firma verlangte, daß LefuetsMargarine einen anderen Namen bekäme.Der Baron zeigte bei diesem Gespräch nicht die Gelassenheit undÜberlegenheit, die ihm zur zweiten Natur geworden war, seit er dasLachen besaß.

Gewiß, es hing sehr viel davon ab, daß dieMarkenmargarine sich jetzt unter dem vorbereiteten Namenmöglichst schnell Legionen von Käufern eroberte. Aber der Barondurfte keinesfalls merken lassen, wie wichtig ihm die Sache war. Ermußte lächelnde Gelassenheit zeigen. Eben deshalb und für solcheZwecke hatte er ja das Lachen gekauft.Als Lefuet an einer passenden Stelle das Lachen ertönen ließ,samt dem Kullern und dem Schlucker, wie es sich gehörte, kam esihm so vor, als fehle etwas daran. Auf seinen Gesprächspartnerschien es eher peinlich zu wirken.Der Baron entschuldigte sich für einen Moment und begab sich inden Waschraum des Alsterpavillons.

Hier stellte er sich vor denSpiegel, produzierte das Lachen Timms und beobachtete dabei seinGesicht genau.Auf den ersten Blick schien alles unverändert. Aber beigenauerem Hinsehen – der Baron lachte zum zweitenmal für denSpiegel – bei genauerem Hinsehen fehlten die hübschen Kringel inden Mundwinkeln. Das Lachen wirkte daher gezwungen, künstlich:ein Lachen aus zweiter Hand.In Lefuet stieg ein Gefühl auf, das ihm in den letzten Jahrenfremd geworden war: Erschrecken! Und zum erstenmal seit Jahrenfühlte er wieder so etwas wie Gewissensbisse.

Nicht etwa, weil eretwas Böses getan hatte (für Gut und Böse fehlte ihm das Organ),sondern weil er sah, daß er eine Dummheit gemacht hatte.Dieses kostbare Gassenjungen-Lachen, blank und gehärtet wie einDiamant, dieses Kullern mit dem Schlucker dran, hätte er auf andere,einfachere Weise in seinen Besitz bringen müssen: nicht Punkt fürPunkt mit einem feilschenden Vertragspapier; nicht aus Geiz mit derHokus-Pokus-Fähigkeit, Wetten zu gewinnen; sondern…Der Gesprächspartner Lefuets betrat plötzlich den Waschraumund sah das blaßgewordene, leicht verzerrte Gesicht des Barons. Ermußte annehmen, daß Lefuet wegen des Markennamens „Palmaro“so verstört war, und Lefuet mußte annehmen, daß der ägyptischeVertreter eben dies annahm.

Es war eine verteufelte Lage. Der Baronwagte nicht einmal, das Lachen ins Spiel zu bringen, weil er sichdieses Lachens plötzlich nicht mehr sicher war. Er sagte deshalb,indem er sehr unglaubwürdig eine Übelkeit vortäuschte: „Ich werdemorgen alles in Kairo besprechen. Mir ist nicht wohl. DieHummermayonnaise…“Dann verließ er den Waschraum und den Alsterpavillon undrannte mit langen Schritten – ein fliegender Heuschreck – zu seinemHotel. Die Spaziergänger auf dem eleganten Jungfernstieg – dezentgepuderte Damen und gemessen schreitende Herren – bemerkten beiseinem Anblick mit gehobenen Brauen: „So s-türzt man doch nüchtüber den Jungferns-tieg, wie ungebüldet!“Lefuet hörte und sah nichts davon. Er spürte, daß ihm das Lachenzu entgleiten drohte, und er ahnte, auf welche Weise.

Deshalb wollteer retten, was zu retten war, es festhalten mit Zähnen und Klauen.Deshalb rannte er jetzt über den Neuen Jungfernstieg, sprangbeinahe, ohne auf die Menschen und den Verkehr zu achten, stürzteblindlings vorwärts, einem Wahnsinnigen ähnlich, strauchelte mittenauf dem Fahrweg vor dem Hotel, hörte Bremsen quietschen undLeute schreien, fühlte es heiß die Hüften entlangrinnen und schrie,bevor er ohnmächtig wurde: „Timm Thaler!“Dieser Verkehrsunfall kam ebenso plötzlich wie folgerichtig.Furcht erzeugt Unsicherheit.

Unsicherheit verwirrt. Verwirrungerzeugt Unfälle. Es war folgerichtig, daß der Baron vor ein Autogeriet, als er um das Lachen zu fürchten begann. Im übrigen war derBaron körperlich zäher, als es auf den ersten Blick den Anscheinhaben mochte. Auch hatte das Auto in letzter Sekunde bremsenkönnen.

Lefuet war nicht unter die Räder gekommen. SeineBewußtlosigkeit war nur eine Folge des Sturzes.Zwei Detektive, die hinter ihm hergekeucht waren, hoben ihn insKrankenauto, das schon fünf oder sechs Minuten später an Ort undStelle war. Die Detektive begleiteten den Baron auch ins Hospital,wo er ziemlich bald aus der Ohnmacht erwachte. Seine ersten Wortewaren allen Leuten im Krankenzimmer völlig unverständlich. Ersagte: „Wer zuletzt lacht, lacht am besten.“ Dann kam der Arztherein, und Lefuet sagte seinen Detektiven mit müder Stimme, erkönne sie jetzt entbehren. „In Hospitälern“, fügte er scherzend hinzu,„ist man durch die Pietät am besten geschützt.“ Er lachte dabei einwenig, und das kleine Gelächter schien ihm gut zu tun.Die Detektive verließen das Krankenzimmer, und Lefuet wurdeeingehend untersucht.

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