Главная » Просмотр файлов » kruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1)

kruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (857789), страница 37

Файл №857789 kruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (James Kruess - Timm Thaler oder das verkaufte Lachen) 37 страницаkruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (857789) страница 372021-11-06СтудИзба
Просмтор этого файла доступен только зарегистрированным пользователям. Но у нас супер быстрая регистрация: достаточно только электронной почты!

Текст из файла (страница 37)

Nehmen Sie diesen Brief undstecken Sie ihn so in den Ärmelaufschlag Ihrer Jacke, daß einStreifen herausguckt. Wenn der Detektiv nach dem Brief fragt – unddas wird er, wie ich ihn kenne – tun Sie verstört, als ob Sie den Briefnicht zeigen dürften. Gehen Sie im Geschwindschritt um dieFlurecke. Der Detektiv wird Ihnen folgen und Ihnen Geld bieten, umden Brief ansehen zu dürfen.“„Darauf können Sie Gift nehmen, Mister Brown.“„Eben. Das weiß ich. Nun bitte ich Sie, so lange mit dem Detektivzu zanken, daß ich mein Appartement verlassen und durch denHintereingang des Hotels entwischen kann. Den Brief darf ernatürlich lesen.“Die Stupsnase unter dem roten Schopf zuckte belustigt. „Ich mußihn also vier bis fünf Minuten aufhalten.

Das klappt. Dann kann ichauch den Preis ein bißchen höhertreiben, und Sie brauchen mir nurhundert Mark zu geben.“Timm wollte etwas sagen, aber der Page winkte ab: „Nee, nee,lassen Sie man! Hundert Mark genügen. So, wie Sie sich verpuppthaben, kommen Sie ja bestimmt nicht unter reiche Leute. Ist alsoganz gut, wenn Sie Kleingeld bei sich haben.“„Vielleicht haben Sie recht“, erwiderte Timm. „Also schönenDank. Hier ist der Brief, hier sind hundert Mark.

Und wenn Sie denDetektiv tun die Ecke gelockt haben, könnten Sie vielleicht einenHustenanfall markieren.“„Wird prompt erledigt, Mister!“ Der Page steckte das Geld in eineBrusttasche und den Brief in einen Ärmelaufschlag. Dann streckte er– seinen Anweisungen zum Trotz – Timm die Hand hin und sagte:„Viel Glück!“„Glück kann ich brauchen“, erwiderte Timm ernst und drückte dieHand des Pagen.Als der Boy gegangen war, legte Timm ein Ohr an die Tür.

SeinHerz schien wieder einmal im Halse zu klopfen.Jetzt hörte er ein bellendes Husten. (Es war elf Uhrfünfundvierzig.) Vorsichtig öffnete er die Tür. Der Flur war leer.Als er die Tür leise wieder ins Schloß gedrückt hatte, nahm ersich nicht die Zeit, abzuschließen.

Mit wenigen Schritten war er ander Treppe, die zum Hinterausgang des Hotels führte. („BenutzeHintertreppen.“ Er tat es.)Ungehindert konnte er entwischen. Ein Zimmermädchen, dem ereinen gemurmelten „guten Abend“ wünschte, schien ihn nichterkannt zu haben.Draußen glänzte das Straßenpflaster unter den Bogenlampen. Eshatte über Hamburg zu nieseln angefangen.

Ein Mann stand miteinem Regenschirm auf der anderen Straßenseite, hatte aber denKopf abgewandt. Im Laternenschein blitzte der Bügel einerNickelbrille auf. Jetzt nur nicht rennen! Schlendern, pfeifen und denSeemann spielen! Timm blickte sich um, als wisse er noch nicht,wohin er sich wenden wolle, pfiff und wandte sich dann in Richtungdes Rathauses.

Keine Schritte folgten ihm. Umzudrehen wagte ersich nicht. Betont gemütlich, aber innerlich fast berstend vorAufregung, setzte er Schritt vor Schritt, bog in eine Gasse ein und –fing zu rennen an.Erst kurz vor dem Rathausmarkt – eine Turmuhr begann geradezu schlagen – hielt er an. Er sah auf dem Platz eine Reihe Taxisstehen; aber nur eines stand mit laufendem Motor da.

Als derverkleidete Junge langsam auf dieses Auto zuging, erkannte er Jonny– ebenfalls verkleidet.Die Turmuhr hatte ausgeschlagen. Es war Mitternacht, „dieschwarze Stunde der Straßenbahnen“. Timm öffnete den Schlag undsetzte sich neben den Steuermann.Jonny sagte: „Entschuldigen Sie, ich bin bestellt. Nehmen Sie dasnächste Taxi!“ Dabei sah er seinen Fahrgast nicht an, sondern ließseine Augen suchend über den Markt wandern.„Besuche Schwan-Kleb-An. Gewinne, was die Prinzessingewann“, erwiderte Timm halblaut.Jetzt fuhr Jonnys Kopf zur Seite: „Menschenskind, Timm, wiesiehst du denn aus?“„Mein Zimmermädchen hat einen Verehrer bei der christlichenSeefahrt, Jonny!“„Ist jemand hinter dir her?“„Ich glaube nicht.“Das Auto fuhr zwischen einzelnen erleuchteten Schaufensternzum Rödingsmarkt hinauf, bog dort scharf rechts ein und nahmRichtung auf das Hafenviertel.„Ist dir jemand auf den Fersen, Jonny?“„Könnte sein, Timm.

Seit einer Stunde hab’ ich so ein Gefühl, alswürde ich beschattet. Aber es ist nur so ein Gefühl, verstehst du?Einen bestimmten Wagen oder eine bestimmte Person, die michverfolgen, konnte ich bis jetzt nicht ausmachen. Wir werdenSeitenstraßen benutzen.“Neben dem Steuermann ließ Timms Erregung etwas nach. Erhatte sich diese Taxifahrt um Mitternacht viel dramatischervorgestellt.

Obwohl sie jetzt ständig durch geheimnisvolle dunkleNebenstraßen fuhren, waren dies die ruhigsten Augenblicke einesTages voller Hintertreppen.Jonny fuhr schnell, aber sicher. Manchmal warf er einen Blick inden Rückspiegel. Aber niemand schien ihnen zu folgen.Das Auto, das ihnen bald darauf ständig folgte, fuhr ohne Licht.Mehrere Male setzte Timm zu Fragen über Kreschimir an; aberJonny fuhr ihm dazwischen: „Wart’s ab, bis du ihn siehst, Timm! Ichbitte dich darum.“„Darf ich dich etwas fragen, was nichts mit Kreschimir zu tun hat,Jonny?“„Was willst du wissen?“ (Sie fuhren jetzt bereits durch Altona.)„Woher wußtest du, daß der Baron und ich mit dem Flugzeugkamen?“Der Steuermann lachte. „Erinnerst du dich an einen Herrn namensSelek Bei?“„Na und ob!“„Der hat Verbindung mit uns aufgenommen und es uns mitgeteilt.Als euer Flugzeug kam, haben wir alle Taxis am Flugplatzwegengagiert.

Ihr hättet gar kein anderes Taxi nehmen können alsdieses. Gehört meinem Schwager.“„Aber woher wußtet ihr denn, daß wir ein Taxi nehmen? Wirfahren normalerweise mit den Wagen der Firma.“„Selek Bei wußte, daß ihr inkognito kommt, Timm. Nicht einmaldie Firma sollte etwas von eurer Ankunft wissen.

Die Idee, demBaron deine Stiefmutter auf den Hals zu hetzen, kam auch von SelekBei. Hat es was genützt?“„Nein, Jonny. Nichts hat genützt. Und wenn Kreschimir auchnicht helfen kann, dann…“„… dann will ich einen Besen fressen, Timm. Samt Stiel undBorsten. Aber red nicht mehr davon. Wart’s ab!“ (Sie waren jetztnicht mehr weit von der Elbchaussee entfernt und Ovelgönne nahe.)Plötzlich lachte Jonny unvermittelt.„Was hast du denn?“„Ich muß an dein Geschäft mit dem Baron denken. Als du deineAktien gegen eine Reederei getauscht hast. Hab’ natürlich sofortgeschaltet und eine Reederei genannt, von der ich genau wußte, daßsie zu verkaufen ist.

Hast du sie tatsächlich bekommen?“„Ich hab’ den Kaufvertrag in der Tasche, Steuermann.“„Alle Achtung, Timm! Der HHD ist ein Bombengeschäft! Wenndu einen Steuermann brauchst…“Jetzt fuhren sie in die Elbchaussee ein, und Jonny sah imRückspiegel das Auto ohne Licht, das ihnen folgte.Er sagte dem Jungen nichts, erhöhte nur die Geschwindigkeit undschielte immer wieder in den Rückspiegel.Timm sagte etwas, aber Jonny hörte nicht hin. Er sah, daß auchdas Auto hinter ihnen die Geschwindigkeit erhöhte und langsamnäher kam.Die Bremsen quietschten wie Schweine unter demSchlachtmesser.

Jonnys Rechte bewahrte Timm davor, mit dem Kopfin die Windschutzscheibe zu stoßen. Das Taxi hatte hart gebremst.Das verdunkelte Auto schoß an ihnen vorbei. „Raus!“ brüllte Jonny.Schon hörte man weiter vorn das Aufschreien anderer Bremsen.Der Steuermann zerrte Timm hinter sich her. Über die Straße,eine steile, enge Stiege hinunter, in ein Gebüsch zur Rechten, übereine Mauer, in einen Bierkeller, auf der anderen Seite des Bierkellerswieder hinaus, abermals über eine Mauer und eine zweite, nochsteilere Stiege hinunter.„Was ist denn, Jonny? Hat uns doch jemand verfolgt?“„Spare deinen Atem, Timm.

Durch unser Manöver haben wireinen Vorsprung, den wir halten müssen. Unten steht Kreschimir.“Timm strauchelte; Jonny fing ihn auf und trug ihn ganz einfachdie letzten Stufen hinab. Timms Blick streifte ein beleuchtetesSchild: „Teufelsstiege“.Als Jonny den Jungen absetzte, pfiff er. Irgendwo in der Nähepfiff es wieder.„Tu sofort, was Kreschimir sagt“, flüsterte Jonny.Aus dem Dunkel tauchten zwei Gestalten auf: Kreschimir undHerr Rickert. Der Kloß in Timms Kehle war diesmal mindestensapfelgroß.„Gib mir die Hand, Timm, und wette mit mir, daß du dein Lachenwiederbekommst. Mach schnell!“ Es war die vertraute SummeKreschimirs.Trotz seiner Verwirrung gab Timm ihm die Hand.

„Ich wette mitdir…“„Halt!“ schrie es hoch oben von der Treppe. „Halt!“ Aberniemand war zu sehen.Kreschimir sagte ruhig und fest: „Ich wette, daß du dein Lachennicht zurückbekommst, Timm. Um einen Pfennig!“„Dann wette ich…“„Halt!“ schrie es. Jonny flüsterte: „Weitermachen!“„Dann wette ich mit dir, daß ich mein Lachen zurück«bekomme,Kreschimir. Um einen Pfennig.“Jonny schlug die Hände durch, wie es üblich war. Dann wurde esunheimlich still.Timm hatte gewettet, wie man es von ihm verlangt hatte; aber erbegriff nicht, was eigentlich geschehen war.

Ratlos und stumm stander da. Drei vertraute Gesichter, von der entfernten Laterne halbbeleuchtet, hatten sich ihm zugewandt. Sein eigenes Gesicht wardem Licht abgekehrt. Nur ein Stück seiner Stirn glänzte weiß imDunkel.Herrn Rickerts Blick hing wie gebannt an dieser bleichen Stirn.So hatte er Timm schon einmal gesehen, in genau der gleichenBeleuchtung. In einem Gasthaus, das nur wenige Schritte von ihnenentfernt war: beim Marionettenspiel.

Und man erkennt denMenschen stets daran, daß er zur rechten Stunde lachen kann. Wardies, so fragte sich Herr Rickert bang, die rechte Stunde?Auch die Blicke Kreschimirs und Jonnys hingen an dieserbeleuchteten Stirn, dem einzigen, was man von Timm in derFinsternis sah.Der Junge im Dunkel sah zu Boden. Dennoch fühlte er diefragenden Blicke. Ihm war elend zumute, obwohl er etwas aus demBauch heraufsteigen fühlte, etwas Leises, Leichtes, Vogelhaftes, eineArt Lerchentriller, der ins Freie drängte. Aber Timm war noch zuschwer dafür; es machte ihn hilflos. Er ließ sich das Kullern mit demSchlucker am Schluß geschehen, wie man sich einen Schluckaufgeschehen lassen muß. Er ergriff nicht Besitz von seinem altenLachen: Das Lachen ergriff von ihm Besitz. Jetzt, da derlangersehnte, der durch Jahre erwartete Augenblick da war – jetztwar Timm ihm nicht gewachsen.

Характеристики

Тип файла
PDF-файл
Размер
838,63 Kb
Тип материала
Высшее учебное заведение

Список файлов книги

Свежие статьи
Популярно сейчас
Почему делать на заказ в разы дороже, чем купить готовую учебную работу на СтудИзбе? Наши учебные работы продаются каждый год, тогда как большинство заказов выполняются с нуля. Найдите подходящий учебный материал на СтудИзбе!
Ответы на популярные вопросы
Да! Наши авторы собирают и выкладывают те работы, которые сдаются в Вашем учебном заведении ежегодно и уже проверены преподавателями.
Да! У нас любой человек может выложить любую учебную работу и зарабатывать на её продажах! Но каждый учебный материал публикуется только после тщательной проверки администрацией.
Вернём деньги! А если быть более точными, то автору даётся немного времени на исправление, а если не исправит или выйдет время, то вернём деньги в полном объёме!
Да! На равне с готовыми студенческими работами у нас продаются услуги. Цены на услуги видны сразу, то есть Вам нужно только указать параметры и сразу можно оплачивать.
Отзывы студентов
Ставлю 10/10
Все нравится, очень удобный сайт, помогает в учебе. Кроме этого, можно заработать самому, выставляя готовые учебные материалы на продажу здесь. Рейтинги и отзывы на преподавателей очень помогают сориентироваться в начале нового семестра. Спасибо за такую функцию. Ставлю максимальную оценку.
Лучшая платформа для успешной сдачи сессии
Познакомился со СтудИзбой благодаря своему другу, очень нравится интерфейс, количество доступных файлов, цена, в общем, все прекрасно. Даже сам продаю какие-то свои работы.
Студизба ван лав ❤
Очень офигенный сайт для студентов. Много полезных учебных материалов. Пользуюсь студизбой с октября 2021 года. Серьёзных нареканий нет. Хотелось бы, что бы ввели подписочную модель и сделали материалы дешевле 300 рублей в рамках подписки бесплатными.
Отличный сайт
Лично меня всё устраивает - и покупка, и продажа; и цены, и возможность предпросмотра куска файла, и обилие бесплатных файлов (в подборках по авторам, читай, ВУЗам и факультетам). Есть определённые баги, но всё решаемо, да и администраторы реагируют в течение суток.
Маленький отзыв о большом помощнике!
Студизба спасает в те моменты, когда сроки горят, а работ накопилось достаточно. Довольно удобный сайт с простой навигацией и огромным количеством материалов.
Студ. Изба как крупнейший сборник работ для студентов
Тут дофига бывает всего полезного. Печально, что бывают предметы по которым даже одного бесплатного решения нет, но это скорее вопрос к студентам. В остальном всё здорово.
Спасательный островок
Если уже не успеваешь разобраться или застрял на каком-то задание поможет тебе быстро и недорого решить твою проблему.
Всё и так отлично
Всё очень удобно. Особенно круто, что есть система бонусов и можно выводить остатки денег. Очень много качественных бесплатных файлов.
Отзыв о системе "Студизба"
Отличная платформа для распространения работ, востребованных студентами. Хорошо налаженная и качественная работа сайта, огромная база заданий и аудитория.
Отличный помощник
Отличный сайт с кучей полезных файлов, позволяющий найти много методичек / учебников / отзывов о вузах и преподователях.
Отлично помогает студентам в любой момент для решения трудных и незамедлительных задач
Хотелось бы больше конкретной информации о преподавателях. А так в принципе хороший сайт, всегда им пользуюсь и ни разу не было желания прекратить. Хороший сайт для помощи студентам, удобный и приятный интерфейс. Из недостатков можно выделить только отсутствия небольшого количества файлов.
Спасибо за шикарный сайт
Великолепный сайт на котором студент за не большие деньги может найти помощь с дз, проектами курсовыми, лабораторными, а также узнать отзывы на преподавателей и бесплатно скачать пособия.
Популярные преподаватели
Добавляйте материалы
и зарабатывайте!
Продажи идут автоматически
6430
Авторов
на СтудИзбе
306
Средний доход
с одного платного файла
Обучение Подробнее