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Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575), страница 25

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Aber so? Als meine Schwester und ich nochKinder waren — meine Schwester ist in Halle an der Saale verheiratet, recht gut sogar, miteinem Oberpostinspektor, Kinder haben sie auch, zwei Stück, die sind nun auch schon lange ausder Schule, was wollte ich eigentlich sagen? Richtig, ich weiß schon wieder — damals waren wirin den großen Ferien auf einem Gut — es gehörte einem entfernten Onkel von unserem Vater,eigentlich waren sie nur Jugendfreunde und gar nicht verwandt, aber wir Mädchen nannten ihnOnkel, später mußte er das Gut verkaufen, denn die Landwirte haben es sehr schwer, aber daswissen Sie ja alle, vielleicht ist er auch schon tot, wahrscheinlich sogar, denn ich bin heute —natürlich muß er tot sein, denn hundertzwanzig Jahre alt wird doch kein Mensch, es gibtnatürlich Ausnahmen, vor allem in der Türkei, habe ich gelesen.

Oh, mein Kopf! Ich hättegestern nacht nicht so viel trinken sollen, ich bin es nicht gewöhnt, außerdem habe ich fremde94Herren zum Tanz engagiert. Sie können mich totschlagen, ich habe keine Ahnung mehr, es istschauderhaft, was einem in so einem Zustande alles passieren kann ...«Bums! Die Drahtseilbahn hielt. Man war an der Gipfelstation angelangt. Die Fahrgäste stiegenlaut lachend aus.»Die alte Frau hat den Höhenrausch«, sagte ein Skifahrer.»Ach wo«, antwortete ein anderer. »Sie ist noch von gestern abend besoffen!«Tante Julchen und die beiden älteren Herren machten es sich in den Liegestühlen bequem.»Willst du nicht erst das Panorama bewundern, liebe Tante?« fragte Hilde.

Sie stand nebenHagedorn an der Brüstung und blickte in die Runde.»Laßt mich mit euren Bergen zufrieden!« knurrte die Tante, faltete die Hände überm KostümJackett und sagte: »Ich liege gut.«»Ich glaube, wir stören«, flüsterte Hagedorn.Schulze hatte scharfe Ohren. »Macht, daß ihr fortkommt!« befahl er. »Aber in einer Stunde seidihr zurück, sonst raucht's! Kehrt, marsch!« Dann fiel ihm noch etwas ein. »Fritz! Vergiß nicht,daß ich Mutterstelle an dir vertrete!«»Mein Gedächtnis hat seit gestern sehr gelitten«, erklärte der junge Mann. Dann folgte er Hilde.Doch er wurde noch einmal aufgehalten. Aus einem Liegestuhl streckte sich ihm eineFrauenhand entgegen.

Es war die Mallebré. »Servus, Herr Doktor!« sagte sie und ließ hierbeiihre schöne Altstimme vibrieren. Sie sah resigniert in seine Augen. »Darf ich Sie mit meinemMann bekannt machen? Er kam heute morgen an.«»Welch freudige Überraschung!« meinte Hagedorn und begrüßte einen eleganten Herrn mitschwarzem Schnurrbart und müdem Blick.»Ich habe schon von Ihnen gehört«, sagte Herr von Mallebré. »Sie sind der Gesprächsstoff dieserSaison. Meine Verehrung!«Hagedorn verabschiedete sich rasch und folgte Hilde, die am Fuß der Holztreppe im Schneestand und wartete. »Schon wieder eine Anbeterin?« fragte sie.Er zuckte die Achseln. »Sie wollte von mir gerettet werden«, berichtete er.

»Sie leidet anchronischer Anpassungsfähigkeit. Da ihre letzten Liebhaber mehr oder weniger oberflächlicherNatur waren, entschloß sie sich, die Verwahrlosung ihres reichen Innenlebens befürchtend, zueiner Radikalkur. Sie wollte sich an einem wertvollen Menschen emporranken. Der wertvolleMensch sollte ich sein.

Aber nun ist ja der Gatte eingetroffen!«Sie kreuzten den Weg, der zur Station hinunterführte. Der nächste Wagen war ebenangekommen. Allen Fahrgästen voran kletterte Frau Casparius ins Freie.Dann steckte sie burschikos die Hände in die Hosentaschen und stiefelte eifrig zum Hotel empor.95Hinter ihr, mit zwei Paar Schneeschuhen bewaffnet, ächzte Lenz aus Köln.Die blonde Bremerin erblickte Hagedorn und Hilde, kriegte böse Augen und rief: »Hallo,Doktor! Was machen Ihre kleinen Katzen? Grüßen Sie sie von mir!« Sie verschwand mitRiesenschritten im Hotel.Hildegard ging schweigend neben Fritz her.

Erst als sie, nach einer Wegbiegung, allein waren,fragte sie: »Wollte diese impertinente Person ebenfalls gerettet werden?«Hagedorns Herz hüpfte. »Sie ist schon eifersüchtig«, dachte er gerührt. Dann sagte er: »Nein. Siehatte andere Pläne. Sie erklärte, daß wir jung, blühend und gesund seien. So etwas verpflichte.Platonische Vorreden seien auf ein Mindestmaß zu beschränken.«»Und was wollte sie mit Ihren Katzen?«»Vor einigen Tagen klopfte es an meiner Tür. Ich rief ‚Herein!’, weil ich dachte, es sei Eduard.Es war aber Frau Casparius. Sie legte sich auf den kostbaren Perserteppich und spielte mit denKätzchen.

Später kam dann Eduard, und da ging sie wieder. Sie heißt Hortense.«»Das ist ja allerhand«, meinte Hildegard. »Ich glaube, Herr Doktor, auf Sie müßte jemandaufpassen. Sie machen sonst zuviel Dummheiten.«Er nickte verzweifelt. »So geht es auf keinen Fall weiter. Das heißt: Eduard paßt ja auf michauf.«»Eduard?« fragte sie höhnisch. »Eduard ist nicht streng genug. Außerdem ist das keine Aufgabefür einen Mann!«»Wie recht Sie haben!« rief er.

»Aber wer soll es sonst tun?«»Versuchen Sie's doch einmal mit einem Inserat«, schlug sie vor. »Kinderfrau gesucht!«»Kinderfräulein«, verbesserte er gewissenhaft. »Kost und Logis gratis. Liebevolle Behandlungzugesichert.«»Jawohl!« sagte sie zornig. »Mindestens sechzig Jahre alt! Besitz eines WaffenscheinsVorbedingung!« Sie verließ den Weg und stolperte, vor sich hinschimpfend, über einblütenweißes Schneefeld.Er hatte Mühe, einigermaßen Schritt zu halten.Einmal drehte sie sich um. »Lachen Sie nicht!« rief sie außer sich.

»Sie Wüstling!« Dann ranntesie gehetzt weiter.»Wollen Sie gleich stehenbleiben!« befahl er.In demselben Augenblick brach sie im Schnee ein. Sie versank bis an die Hüften. Erst machte sieein erschrockenes Gesicht. Dann begann sie wild zu strampeln. Aber sie glitt immer tiefer in denSchnee. Es sah aus, als gehe sie unter.Hagedorn eilte zu Hilfe. »Fassen Sie meine Hand an!« sagte er besorgt.

»Ich ziehe Sie heraus.«Sie schüttelte den Kopf. »Unterstehen Sie sich! Ich bin keine von denen, die sich retten lassen.«96In ihren Augen standen Tränen.Nun war er nicht mehr zu halten. Er bückte sich, packte zu, zog sie aus der Schneewehe, umfingsie mit beiden Armen und küßte sie auf den Mund.Später sagte sie: »Du Schuft! Du Kanaille! Du Halunke! Du Mädchenhändler!« Und dann gabsie ihm den Kuß, ohne Abzüge, zurück. Hierbei hämmerte sie anfangs mit ihren kleinen Fäustenauf seinen Schulternherum. Später öffneten sich die Fäuste. Dafür schlössen sich, ganz allmählich, ihre Augen. Nochimmer hingen kleine Tränen in den langen, dunklen Wimpern.»Na, wie war's?« fragte Schulze, als sie wiederkamen.»Das läßt sich schwer beschreiben«, sagte Hagedorn.»Ja, ja«, meinte Herr Kesselhuth verständnisvoll. »Diese Gletscher und Durchblicke undSchneefelder überall! Da fehlen einem die Worte.«»Vor allem die Schneefelder!« bestätigte der junge Mann.

Hilde sah ihn streng an.Tante Julchen erwachte gerade. Ihr Gesicht war rotgebrannt. Sie gähnte und rieb sich die Augen.Hilde setzte sich und sagte: »Komm, Fritz! Neben mir ist noch ein Platz frei.«Die Tante fuhr elektrisiert hoch. »Was ist denn passiert?«»Nichts Außergewöhnliches«, meinte das junge Mädchen.»Aber du duzt ihn ja!« rief die alte Frau.»Ich nehme das Ihrer Nichte nicht weiter übel«, bemerkte Hagedorn.»Er duzt mich ja auch!« sagte Hilde.»Es ist an dem«, erklärte Fritz. »Hilde und ich haben beschlossen, während der nächsten fünfzigJahre zueinander du zu sagen«.»Und dann?« fragte Tante Julchen.»Dann lassen wir uns scheiden«, behauptete die Nichte.»Meine herzlichsten Glückwünsche!« rief Herr Kesselhuth erfreut.Während die Tante noch immer nach Luft rang, fragte Schulze: »Liebes Fräulein, haben Siezufällig irgendwelche Angehörigen?«»Ich bin so frei«, erklärte das junge Mädchen.

»Ich bin zufällig im Besitz eines Vaters.«Hagedorn fand das sehr gelungen. »Ist er wenigstens nett?« fragte er.»Es läßt sich mit ihm auskommen«, meinte Hilde. »Er hat glücklicherweise sehr viele Fehler.Das hat seine väterliche Autorität restlos untergraben.«»Und wenn er mich nun absolut nicht leiden kann?« fragte der junge Mann bekümmert.»Vielleicht will er, daß du einen Bankdirektor heiratest. Oder einen Tierarzt aus derNachbarschaft. Oder einen Studienrat, der ihm jeden Morgen in der Straßenbahn gegenüber sitzt.97Das ist alles schon vorgekommen.

Na, und wenn er erst hört, daß ich nicht einmal eineAnstellung habe!«»Du wirst schon eine finden«, tröstete Hilde. »Und wenn er dann noch etwas dagegen hat,grüßen wir ihn auf der Straße nicht mehr. Das kann er nämlich nicht leiden.«»Oder wir machen ihn so rasch wie möglich zum zehnfachen Großvater«, erwog Fritz. »Unddann stekken wir alle zehn Kinder in seinen Briefkasten. Das wirkt immer.«Tante Julchen riß den Mund auf und hielt sich die Ohren zu.Schulze sagte: »So ist's recht! Ihr werdet ihn schon kleinkriegen, den ollen Kerl!«Herr Kesselhuth hob abwehrend die Hand.

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