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Файл №857789 kruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (James Kruess - Timm Thaler oder das verkaufte Lachen) 12 страницаkruess_james_timm_thaler_oder_das_verkau fte_lachen(1) (857789) страница 122021-11-06СтудИзба
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„Du siehst aus wieder geborene Steward!“ lachte Kreschimir. Aber als er Timmsernstes Gesicht sah, verstummte sein Lachen. Nachdenklichbetrachtete er den Jungen und murmelte mehr für sich als für Timm:„Ich wüßte gern, was ihr für einen Handel miteinander habt.“ Dannaber, als wolle er einen unangenehmen Gedanken verscheuchen,streckte er sich, zupfte seine weiße Jacke zurecht und sagte barsch:„An die Arbeit! Geh zu Enrico in die Kombüse und hilf ihmKartoffeln schälen. Ich hole dich, wenn ich dich brauche. Ab durchdie Mitte!“Bis zum Abend mußte Timm in der Kombüse Kartoffeln schälen.Enrico, der Koch, war ein alter Kauz aus Genua, der ebenso wie derKapitän fünf gerade sein ließ.

In der engen Welt eines Schiffes istder Kapitän nicht nur Herr und Gebieter, sondern auch Maßstab undRichtschnur für alles und jedes. Ist der Kapitän streng und eifrig, soist es auch die Mannschaft. Ist er lässig wie hier auf dem Dampfer„Delphin“, so ist jedermann lässig bis hinab zu Enrico, dem Koch.Dieser Enrico erzählte dem Jungen fast ohne Atempause ulkigeGeschichten in einem Kauderwelsch aus Deutsch und Italienisch.Weil er Timm nie lachen sah, glaubte er, der Junge verstehe ihnnicht. Aber seine Geschichten erzählte er trotzdem zu seiner eigenenBelustigung.

Daß Timm die Kartoffeln viel zu dick schälte, bemerkteder Koch nicht einmal.Als der Dampfer am späten Nachmittag endlich den HamburgerHafen verließ, mußte Timm Herrn Kreschimir im Salon zur Handgehen. Dabei wurde er verwirrt, weil die wasserblauen Augen desStewards immer wieder forschend auf ihm ruhten. Vor lauterBeklemmung verwechselte Timm einige Aufträge. EinerAmerikanerin brachte er statt eines Whiskys einen Zitronensaft, undeinem schottischen Lord stellte er statt Schinken mit Ei zwei StückNußtorte auf den Tisch.Herr Kreschimir brachte die Verwechslungen ohne ein bösesWort wieder in Ordnung. Und ganz nebenbei führte er Timm inseinen neuen Beruf ein: „Serviere von links! Linke Hand auf demRücken, wenn du mit der Rechten bedienst.

Gabel links, Messerrechts, mit der Schneide zum Teller!“Nach dem Abendessen wurde Timm wieder in die Kombüsegeschickt, um dem Koch abwaschen zu helfen. Er war dabeizerstreut und fahrig; denn in seinem Kopf tauchten hundert Wiesosauf: Wieso hatte der Baron das Zugabteil nicht benutzt, in demTimm mit Herrn Rickert nach Hamburg gefahren war? Wieso warHerr Kreschimir plötzlich Steward auf diesem Dampfer, auf demTimm Moses geworden war? Wieso hatte Herr Rickert ihn geradeauf dieses Schiff gebracht? Wieso? Wieso? Wieso?In Timms Gedanken hinein ertönte ein gesprochenes Wieso. EineMännerstimme fragte: „Wieso sind Sie auf diesem Schiff?“ Jemandanders antwortete: „Wieso sollte ich nicht hier sein?“ Es war dieStimme Kreschimirs.„Kommen Sie mit an Deck!“ befahl die erste Stimme.Timm hörte das Poltern von Schritten auf der kleinen eisernenLeiter, die aufs Achterdeck führte.

Dann verloren sich die Schritteund Stimmen. Aber in Timms Gedächtnis rumorten sie weiter. Ervermeinte die Stimme zu kennen, die mit Kreschimir gesprochenhatte. Und plötzlich – er trocknete gerade eine Suppenterrine ab –plötzlich wußte er, wem die Stimme gehörte.Es war die Stimme des Mannes, dem er sein Lachen verkaufthatte, es war die Stimme des Barons.Die Suppenterrine entglitt seinen Händen und zerklirrte auf demBoden der Kombüse; Enrico, der Koch, sprang mit einemerschrockenen „mamma mia“ zur Seite; dann stürzte Timm denStimmen nach zum Achterdeck.Oben war niemand zu sehen.

Zwei Schiffslaternen beleuchtetenmatt die Deckaufbauten und das segelüberspannte Beiboot. Aberplötzlich hörte Timm leise Stimmen, und als er nach links schaute –denn von dorther kamen die Stimmen – konnte er undeutlicherkennen, daß sich unterhalb des Beibootes etwas bewegte. AufZehenspitzen schlich der Junge näher und sah nun unter dem Beibootvier Beine in Männerhosen. Genaueres konnte er nicht feststellen.Aber er war sicher, daß die Stimmen von den beiden Männern hinterdem Boot herkamen. So ging er Schritt für Schritt und mitangehaltenem Atem näher an das Beiboot heran. Einmal knirschteeine Deckplanke.

Aber die beiden hinter dem Boot schienen nichtsbemerkt zu haben.Endlich war Timm nahe genug, um die halblaute Unterhaltungbelauschen zu können.„… ist ja lächerlich!“ zischte die Stimme des Barons. „Sie wollenmir doch nicht weismachen, daß Sie das Geld, das Ihnen die Aktieneinbrachten, schon ausgegeben haben!“„Kurz, nachdem Sie mir die Aktien ausgehändigt haben, sind sierapide gefallen“, bemerkte Kreschimir ruhig.„Zugegeben!“ Der Baron ließ das gekaufte Lachen ertönen.

„DieAktien sind gefallen, weil ich einigen Einfluß auf die Börse habe,aber eine Viertelmillion dürfte Ihnen trotz allem geblieben sein.“„Und diese Viertelmillion brachte ich zu einer Bank, die kurzdarauf pleite machte, Baron.“„Ihr Pech!“ Wieder lachte Lefuet, und den Lauscher Timmdurchfuhr es bei diesem Gelächter. Er wäre am liebstenvorgesprungen.Aber er war klug genug zu wissen, daß Zuhören und Abwartengescheiter war.„Selbst wenn Sie wieder arbeiten müssen“, sagte der Baron jetzt,„selbst dann besteht kein Grund, ausgerechnet auf diesem Schiff undmit diesem Jungen zusammen zu arbeiten.“Diesmal lachte Kreschimir. „Niemand kann es mir verbieten!“rief er.„Reden Sie leiser!“ zischte Lefuet.Halblaut fuhr Kreschimir fort: „Ich habe Ihnen meine Augenverkauft und Ihre Fischaugen dafür eingetauscht. Als Preis erhielt ichvon Ihnen Aktien im Werte von einer Million, von der nicht eineeinzige Mark in meine Tasche geflossen ist.

Sie waren schlauer alsich. Aber diesmal werde ich schlauer sein, Baron. Ich habe Siezweimal mit dem Jungen zusammen auf dem Rennplatz beobachtet.Ich habe festgestellt, daß der Junge nachher jede Rennwette gewann,und ich habe weiter festgestellt, daß der Kleine trübsinnig undvergrämt geworden ist wie ein kranker, einsamer, alter Pensionär.“Dem Jungen schlug, als er Kreschimir reden hörte, das Herz biszum Halse. Aber er hielt sich eisern still.Kreschimir fuhr fort: „Ich werde herausbringen, welcher Art IhrGeschäft mit dem Jungen ist, Baron! Ich beobachte den Kleinen seitvier Jahren, und es hat mich einige Mühe gekostet, Steward aufdiesem Dampfer zu werden, aber jetzt…“Die Stimme des Barons unterbrach Kreschimir: „Jetzt biete ichIhnen abermals eine Million.

In bar und auf die Hand!“„Diesmal, Baron, ist der Vorteil bei mir!“ Kreschimir sprach sehrüberlegt. „Ich kann mir mein Wissen auf dreierlei Art bezahlenlassen: entweder meine Augen zurückfordern oder die Millionannehmen oder – was vielleicht nicht das Schlechteste wäre – Siezwingen, den Jungen aus dem Vertrag zu entlassen, welcher Artdieser Vertrag auch immer sein mag.“Timm preßte in der Dunkelheit eine Faust in den Mund, um sichdurch sein Stöhnen nicht zu verraten.Es war eine Weile still. Dann ertönte wieder die Stimme desBarons: „Mein Geschäft mit dem Jungen geht Sie nichts an.

Aberwenn Ihnen an Ihren alten Augen liegt, dann wäre ich unterUmständen bereit…“Kreschimir fuhr beinahe keuchend dazwischen: „Ja, Baron, mirliegt an meinen alten Augen, mir liegt an meinen alten, harmlosen,dummen, gutmütigen Kuhaugen mehr als an allem Reichtum derWelt, auch wenn Sie das niemals begreifen werden!“„Ich werde es niemals begreifen“, bestätigte die Stimme desBarons.

„Trotzdem bin ich unter gewissen Bedingungen bereit, denHandel rückgängig zu machen. Wollen Sie in diesemTaschenspiegel, bitte, Ihr Gesicht betrachten!“Eine herzklopfende Stille folgte der Aufforderung. Timm warschweißnaß von der Aufregung, in die ihn das Zwiegesprächversetzte, und von der Anstrengung, sich stillzuhalten.Endlich hörte er Kreschimir leise sagen: „Ich habe sie wieder!“„Jetzt kommt meine Bedingung“, sagte der Baron.Aber Timm hörte es nicht mehr. Kreschimir hatte seine Augenwieder, und er, Timm, hatte hier in beinahe greifbarer Nähe seinaltes, verlorenes Kinderlachen, nach dem ihn mehr verlangte alsnach allem anderen auf der Welt.Er vermochte sich nicht länger zurückzuhalten.

Er sprang vor undschrie: „Geben Sie mir mein…“Da stolperte er über ein Tau, fiel mit dem Kopf gegen denscharfen Bug des Beibootes und stürzte polternd aufs Deck nieder,wo er bewußtlos liegenblieb.Zwölfter BogenKreschimirEin Stern, das böse glühende Auge des Mars, tanzte vor demBullauge auf und ab, als Timm erwachte.

Er lag im oberen Bett derKoje, die er mit dem Steward teilte. Über dem Atlantik dämmertegrau der Tag herauf.Jemand rumorte in der Koje herum. Timm drehte den Kopf. Eswar Kreschimir. Auch der Steward drehte gerade den Kopf. In demschwachen Licht, das von Kreschimirs Bettlampe kam, trafen sichihre Blicke. Der Steward hatte warme braune Augen.„Nun, mein Junge, wie fühlst du dich?“ fragte er freundlich.Timm war noch nicht recht wach. Auch vermochte er sich nichtzu erinnern, wie er hierhergekommen war. Und dieser Kreschimir,der ihn fragte, war ein anderer als der, dem er im Salon zur Handgegangen war, ein viel ruhigerer, viel freundlicherer Kreschimir.Der Steward trat näher ans Bett.

„Fühlst du dich besser, Junge?“Nun tauchten in Timms Gedächtnis nach und nach wieder dieEreignisse des Abends auf: die Stimmen vor der Kombüsentür, dasZwiegespräch hinter dem Beiboot und sein eigener Schrei und Sturz.„Wo ist der Baron?“ fragte er.„Ich weiß es nicht, Timm. Auf dem Schiff ist er nicht mehr.

Abersag mir eins: Hast du uns gestern abend belauscht?“Der Junge im Bett nickte. „Ich freue mich, daß Sie Ihre Augenwiederhaben, Herr Kreschimir!“„Und du, Timm? Was wolltest du von dem Baron zurückhaben?“„Mein…“ Der Junge stockte. Ihm fiel der Vertrag ein, und erpreßte die Lippen zusammen.Da schlug sich Kreschimir plötzlich mit der flachen Hand vor dieStirn. „Daß ich darauf nicht früher gekommen bin!“ rief er. „Dieservielgeehrte Gauner lachte wie ein kleiner Junge. Ich wußte doch, dawar irgend etwas, das nicht zu ihm paßt. Jetzt weiß ich’s genau: Eswar sein Lachen! Vielmehr…“ Kreschimir sah Timm voll an: „… eswar dein Lachen.“„Das habe ich Ihnen nicht gesagt!“ rief Timm. „Oder – habe ich’sgestern abend gerufen?“„Nein, Timm, dazu kamst du nicht.

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