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Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575), страница 8

Файл №549575 Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner PDF) 8 страницаDrei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575) страница 82015-10-13СтудИзба
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Auch Herr Kesselhuth hatte den Kopf gehoben.»Welches Zimmer war doch gleich für Herrn Hagedorn vorgesehen?« fragte Kühne.»Ich denke, wir geben ihm das Appartement 7«, sagte der Portier.Der Direktor nickte. Der Hausdiener ergriff Hagedorns Koffer und fragte: »Wo ist das großeGepäck des Herrn?«»Nirgends«, erwiderte der junge Mann.

»Was es so alles gibt!«Der Portier und der Direktor lächelten lieblich. »Sie werden sich jetzt gewiß vom Reisestaubreinigen wollen«, sagte Karl der Kühne. »Dürfen wir Sie nachher zum Abendessen erwarten? Esgibt Nudeln mit Rindfleisch.«»Das allein wäre kein Hinderungsgrund«, sagte der junge Mann. »Aber ich bin satt.«Herr Kesselhuth sah wieder vom Anmeldeformular hoch und machte große Augen.

DerHausdiener nahm den Schlüssel und ging mit dem Koffer zum Lift.»Aber wir sehen Sie doch nachher noch?« fragte der Direktor werbend.»Natürlich«, sagte Hagedorn. Dann suchte er eine Ansichtskarte aus, ließ sich eine Briefmarke28geben, bezahlte beides, obwohl der Portier anzuschreiben versprach, und wollte gehen.»Ehe ich's vergesse«, sagte Onkel Folter hastig. »Interessieren Sie sich für Briefmarken?« Erholte das Kuvert heraus, in dem er die ausländischen Marken aufbewahrt hatte, und breitete diebunte Pracht vor dem jungen Mann aus.Hagedorn betrachtete das Gesicht des alten Portiers.

Dann unterzog er höflich die Briefmarkeneiner flüchtigen Musterung. Er verstand nicht das geringste davon. »Ich habe keine Kinder«,sagte er. »Aber vielleicht kriegt man welche.«»Darf ich also weitersammeln?« fragte Onkel Polter.Hagedorn steckte die Marken ein. »Tun Sie das«, meinte er. »Es ist ja wohl ungefährlich.« Dannging er, vom strahlenden Direktor geführt, zum Fahrstuhl. Die Stammgäste, an deren Tischen ervorbeimußte, glotzten ihn an. Er steckte die Hände in die Manteltaschen und zog ein trotzigesGesicht.Herr Johann Kesselhuth legte, völlig geistesabwesend, sein ausgefülltes Anmeldeformularbeiseite.

»Wieso sammeln Sie für diesen Herrn Briefmarken?« fragte er. »Und warum gibt esseinetwegen Nudeln mit Rindfleisch?«Onkel Folter gab ihm den Schlüssel und meinte: »Es gibt komische Menschen. Dieser jungeMann zum Beispiel ist ein Millionär. Würden Sie das für möglich halten? Es stimmt trotzdem.

Erdarf nur nicht wissen, daß wir es wissen. Denn er will als armer Mann auftreten. Er hofft,schlechte Erfahrungen zu machen. Das wird ihm aber bei uns nicht gelingen. Haha! Wir wurdentelefonisch auf ihn vorbereitet.«»Ein reizender Mensch«, sagte der Direktor, der vom Lift zurückgekehrt war. »Außerordentlichsympathisch. Und er spielt seine Rolle gar nicht ungeschickt. Ich bin gespannt, was er zu densiamesischen Katzen sagen wird!«Herr Kesselhuth klammerte sich an der Theke fest.

»Siamesische Katzen?« murmelte er.Der Portier nickte stolz. »Drei Stück. Auch das wurde uns gestern per Telefon angeraten. Genauwie das Briefmarkensammeln.«Herr Kesselhuth starrte bloß zur Hoteltür hinüber. Sollte er ins Freie stürzen und den zweitenarmen Mann, der im Anmarsch war, zur Umkehr bewegen?Ein Schwärm Gäste kam angerückt. »Ein bezaubernder Bengel«, rief Frau Casparius, einemuntere Bremerin. Frau von Mallebré warf ihr einen bösen Blick zu. Die Dame aus Bremenerwiderte ihn.»Wie heißt er denn nun eigentlich?« fragte Herr Lenz, ein dicker Kölner Kunsthändler.»Doktor Fritz Hagedorn«, sagte Johann Kesselhuth automatisch.Daraufhin schwiegen sie alle.»Sie kennen ihn?« rief Direktor Kühne begeistert. »Das ist ja großartig! Erzählen Sie mehr von29ihm!«»Nein.

Ich kenne ihn nicht«, sagte Herr Johann Kesselhuth.Die anderen lachten. Frau Casparius drohte schelmisch mit dem Finger.Johann Kesselhuth wußte nicht aus noch ein. Er ergriff seinen Zimmerschlüssel und wolltefliehen. Man versperrte ihm den Weg. Hundert Fragen schwirrten durch die Luft. Man stelltesich vor und schüttelte ihm die Hand. Er nannte in einem fort seinen Namen.»Lieber Herr Kesselhuth«, sagte schließlich der dicke Herr Lenz. »Es ist gar nicht nett vonIhnen, daß Sie uns so zappeln lassen.«Dann erklang der Gong. Die Gruppe zerstreute sich. Denn man hatte Hunger.Kesselhuth setzte sich gebrochen an einen Tisch in der Halle, hatte Falten der Qual auf der Stirnund wußte keinen Ausweg.

Eins stand fest. Fräulein Hilde und die dämliche Kunkel hattengestern abend telefoniert. Siamesische Katzen in Hagedorns Zimmer! Das konnte reizendwerden.Der arme Mann, der Volkslieder pfeifend, seinen Spankorb durch den Schnee schleppte, hattekalte, nasse Füße. Er blieb stehen und setzte sich ächzend auf den Korb. Drüben auf einem Hügellag ein großes schwarzes Gebäude mit zahllosen erleuchteten Fenstern. »Das wird dasGrandhotel sein«, dachte er. »Ich sollte lieber in einen kleinen verräucherten Gasthof ziehen,statt in diesen idiotischen Steinbaukasten dort oben.« Dann aber fiel ihm ein, daß er ja dieMenschen kennenlernen wollte.

»So ein Blödsinn!« sagte er ganz laut. »Ich kenne die Brüderdoch längst.« Dann bückte er sich und machte einen Schneeball. Er hielt ihn lange in beidenHänden.Sollte er ihn nach einer Laterne werfen? Wie vor einigen Tagen die beiden Knirpse in derLietzenburger Straße? Oder wie er selber, vor vierzig Jahren? Herr Schulze fror an den Fingern.Er ließ den kleinen weißen Schneeball unbenutzt fallen.

»Ich träfe ja doch nicht mehr«, dachte ermelancholisch.Verspätete Skifahrer kamen vorüber. Sie strebten hügelwärts. Zum Grandhotel. Er hörte sielachen und stand auf. Die rindsledernen Stiefel drückten. Der Spankorb war schwer. Der violetteAnzug aus der Fruchtstraße kniff unter den Armen. »Ich könnte mir selber eine runterhauen«,sagte er gereizt und marschierte weiter.Als er in das Hotel trat, standen die Skifahrer bei dem Portier, kauften Zeitungen undbetrachteten ihn befremdet.

Aus einem Stuhl erhob sich ein elegant gekleideter Herr. Ach nein.Das war ja Johann!Kesselhuth näherte sich bedrückt. Flehend sah er zu dem armen Mann hin. Aber die Blickeprallten ab.Herr Schulze setzte den Spankorb nieder, drehte dem Hotel den Rücken und studierte ein Plakat,30auf dem zu lesen war, daß am übernächsten Abend in sämtlichen Räumen des Grandhotels ein»Lumpenball« stattfinden werde.

»Da brauch ich mich wenigstens nicht erst umzuziehen«,dachte er voller Genugtuung.Die Skifahrer verschwanden polternd und stolpernd im Fahrstuhl. Der Portier musterte die ihmdargebotene Kehrseite des armen Mannes und sagte: »Hausieren verboten!« Dann wandte er sichan Kesselhuth und fragte nach dessen Wünschen.Kesselhuth sagte: »Ich muß ab morgen skifahren.

Ich weiß nicht, wie man das macht. GlaubenSie, daß ich's noch lernen werde?«»Aber natürlich!« meinte Onkel Polter. »Das haben hier noch ganz andere gelernt. Sie nehmenam besten beim Graswander Toni Privatstunden. Da kann er sich Ihnen mehr widmen.Außerdem ist es angenehmer, als wenn Ihnen, im großen Kursus, bei dem ewigen Hinschlagendauernd dreißig Leute zuschauen.«Johann Kesselhuth wurde nachdenklich. »Wer schlägt hin?« fragte er zögernd.»Sie!« stellte der Portier fest. »Der Länge nach.«Der Gast kniff die Augen klein.

»Ist das sehr gefährlich?«»Kaum«, meinte der Portier. »Außerdem haben wir ganz hervorragende Ärzte in Bruckbeuren!Der Sanitätsrat Doktor Zwiesel zum Beispiel ist wegen seiner Heilungen komplizierterKnochenbrüche geradezu weltberühmt. Die Beine, die in seiner Klinik waren, schauen hinterherviel schöner aus als vorher!«»Ich bin nicht eitel«, sagte der Gast.Hierüber mußte der arme Mann, der inzwischen sämtliche Anschläge studiert hatte, laut lachen.Dem Portier, der den Kerl vergessen hatte, trat nunmehr, Schritt für Schritt, die Galle ins Blut.»Wir kaufen nichts!«»Sie sollen gar nichts kaufen«, bemerkte der arme Mann,»Was wollen Sie denn dann hier?«Der aufdringliche Mensch trat näher und sagte sonnig: »Wohnen!«Der Portier lächelte mitleidig: »Das dürfte Ihnen um ein paar Mark zu teuer sein.

Gehen Sie insDorf zurück, guter Mann! Dort gibt es einfache Gasthäuser mit billigen Touristenlagern.«»Vielen Dank«, entgegnete der andere. »Ich bin kein Tourist. Sehe ich so aus? Übrigens ist dasZimmer, das ich bei Ihnen bewohnen werde, noch viel billiger.«Der Portier blickte Herrn Kesselhuth an, schüttelte, dessen Einverständnis voraussetzend, denKopf und sagte, gewissermaßen abschließend: »Guten Abend!«»Na endlich!« meinte der arme Mann.

»Es wurde langsam Zeit, mich zu begrüßen. Ich hätte indiesem Hotel bessere Manieren erwartet.«Onkel Polter wurde dunkelrot und zischte: »Hinaus! Aber sofort! Sonst lasse ich Sie31expedieren!«»Jetzt wird mir's zu bunt!« erklärte der arme Mann entschieden. »Ich heiße Schulze und bin derzweite Gewinner des Preisausschreibens. Ich soll zehn Tage im Grandhotel Bruckbeurenkostenlos verpflegt und beherbergt werden. Hier sind die Ausweispapiere!«Onkel Polter begann, ohne es selber zu merken, leichte Verbeugungen zu machen. Er verstanddie Welt nicht mehr. Anschließend kam er hinter seiner Ladentafel hervor, stieg von seinemPodest herab, wurde auffallend klein, murmelte: »Einen Augenblick, bitte!« und trabte zumBüro, um den Direktor zu holen.

»Einfach tierisch!« würde Kühne sagen.Schulze und Kesselhuth waren, vorübergehend, allein. »Herr Geheimrat«, meinte Johannverzweifelt, »wollen wir nicht lieber wieder abreisen?«Schulze war offenbar taub.»Es ist etwas Schreckliches geschehen«, flüsterte Johann. »Stellen Sie sich vor: als ich vorhinankam ...«»Noch ein Wort«, sagte der Geheimrat, »und ich erschlage Sie mit der bloßen Hand!« Es klangabsolut überzeugend.»Auf die Gefahr hin ...« begann Johann.Doch da öffnete sich die Fahrstuhltür, und Herr Hagedorn trat heraus.

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