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Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575), страница 11

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Das wird das beste sein.«Hagedorn setzte sich kerzengerade und wurde blaß. »An wen wollen Sie den Kram schicken?«fragte er.»An Geheimrat Tobler«, erklärte Kesselhuth. »Ich kenne ihn seit zwanzig Jahren!«»Gut?«»Ich bin täglich mit ihm zusammen.«Der junge Mann vergaß vorübergehend, Atem zu holen. »Das ist ein Tag«, sagte er dann, »umden Verstand zu verlieren. Sehr geehrter Herr, machen Sie, bitte, keine Witze mit mir. Jetztwird's ernst. Geheimrat Tobler liest Ihre Briefe?«»Er hält große Stücke auf mich«, erklärte Herr Kesselhuth stolz.»Wenn er sich die Sachen ansieht, gefallen sie ihm bestimmt«, sagte der junge Mann.

»In dieserBeziehung bin ich größenwahnsinnig. Das kostet nichts und erhält bei Laune.« Er stand auf.»Darf ich meiner Mutter rasch eine Eilkarte schicken? Sehe ich Sie dann noch?«»Ich würde mich sehr freuen«, entgegnete Kesselhuth. »Grüßen Sie Ihre Frau Mutterunbekannterweise von mir.«»Das ist eine patente Frau«, sagte Hagedorn und ging. An der Tür kehrte er noch einmal um.»Eine bescheidene Frage, Herr Kesselhuth. Haben Sie Katzen im Zimmer?«»Ich habe nicht darauf geachtet«, meinte der andere.

»Aber ich glaube kaum.«Als Hagedorn die Halle durchquerte, lief er Frau Casparius in die Arme. Sie war in Nerz gehülltund trug hohe pelzbesetzte Überschuhe. Neben ihr schritt, im Gehpelz, der Kunsthändler Lenz.»Kommen Sie mit?« fragte die Bremerin. »Wir gehen ins Esplanade. Zwecks Reunion. Darf ich39bekannt machen? Herr Doktor Hagedorn — Herr Lenz.«Die Herren begrüßten sich.»Kommen Sie mit, Herr Doktor!« sagte der dicke Lenz.

»Unsere schöne Frau tanztleidenschaftlich gern. Übrigens auch gern leidenschaftlich. Und ich eigne mich figürlich nichtbesonders zum Anschmiegen. Ich bin zu konvex.«»Entschuldigen Sie mich«, sagte der junge Mann. »Ich muß einen Brief schreiben.«»Post kann man während des ganzen Tages erledigen«, meinte Frau Casparius. »Tanzen kannman nur abends.«»Der Brief muß noch heute fort«, sagte Hagedorn bedauernd.

»Leidige Geschäfte!« Dannentfernte er sich eiligst.Frau von Mallebré, die ihn kommen sah, gab dem Baron einen Wink. Keller erhob sich, vertratdem jungen Mann lächelnd den Weg, stellte sich vor und fragte: »Darf ich Sie mit einercharmanten Frau bekannt machen?«Hagedorn erwiderte ärgerlich: »Ich bitte darum«, und ließ die üblichen Zeremonien über sichergehen. Keller setzte sich.

Der junge Mann blieb ungeduldig stehen.»Ich fürchte, wir halten Sie auf«, sagte Frau von Mallebré. Sie sprach, auf Wirkung bedacht, eineTerz tiefer als sonst. Keller lächelte. Er kannte Frau von Mallebrés akustische Taktik.»Es tut mir leid, Ihnen recht geben zu müssen«, meinte Hagedorn.

»Post! Leidige Geschäfte!«Die Mallebré schüttelte mißbilligend die schwarzen Wasserwellen. »Sie sind doch hier, um sichzu erholen.«»Das ist ein Irrtum«, antwortete er. »Ich bin gekommen, weil ich, infolge eines gewonnenenPreisausschreibens, hergeschickt wurde.«»Nehmen Sie Platz!« sagte die Mallebré. Die Gäste an den Nebentischen blickten gespanntherüber.»Sehr freundlich«, meinte Hagedorn. »Aber ich muß auf mein Zimmer. Guten Abend.« Er ging.Baron Keller lachte.

»Sie hätten nicht so rasch zu essen brauchen, gnä' Frau.«Frau von Mallebré betrachtete ihr Gesicht im Spiegel der Puderdose, tupfte Puder auf ihre adligeNase und sagte: »Wir wollen's abwarten.«Auf der Treppe traf Hagedorn Herrn Schulze. »Ich friere wie ein Schneider«, sagte Schulze. »IstIhr Zimmer auch ungeheizt?«»Aber nein«, meinte Hagedorn. »Wollen Sie sich bei mir einmal umschauen? Ich muß eine Kartenach Hause schreiben. Ich habe eben ein unglaubliches Erlebnis gehabt. Raten Sie! Nein, daraufkommt keiner. Also denken Sie an: ich habe eben mit einem Herrn gesprochen, der den ollenTobler persönlich kennt! Der jeden Tag mit ihm zusammen ist! Was sagen Sie dazu?«»Man sollte es nicht für möglich halten«, behauptete Schulze und folgte dem jungen Mann ins40erste Stockwerk.Hagedorn schaltete das elektrische Licht ein. Schulze glaubte zu träumen.

Er erblickte einenSalon, ein Schlafzimmer und ein gekacheltes Bad. »Was soll das denn heißen?« dachte er. »Soviel besser ist ja nun seine Lösung des Preisausschreibens nicht, daß man mir die Bruchbudeunterm Dach angedreht hat und ihm so 'ne Zimmerflucht.«»Trinken Sie einen Schnaps?« fragte der junge Mann. Er schenkte französischen Kognak ein. Siestießen an und sagten »Prost!«Da klopfte es.Hagedorn rief: »Herein!«Es erschien das Zimmermädchen.

»Ich wollte nur fragen, ob der Herr Doktor schon schlafengehen. Es ist wegen des Ziegelsteins.«Hagedorn runzelte die Stirn. »Weswegen?«»Wegen des Ziegelsteins«, wiederholte das Mädchen. »Ich möchte ihn nicht zu früh ins Bett tun,damit er nicht auskühlt.«»Verstehen Sie das?« fragte Hagedorn.»Noch nicht ganz«, erwiderte Schulze. Und zu dem Mädchen sagte er: »Der Herr Doktor gehtnoch nicht schlafen.

Bringen Sie Ihren Ziegelstein später!«Das Mädchen ging.Hagedorn sank verstört in einen Klubsessel. »Haben Sie auch ein Zimmermädchen mit geheiztenZiegelsteinen?«»Keineswegs«, meinte Schulze. »Französischen Kognak übrigens auch nicht.« Er grübelte.»Auch keine siamesischen Katzen?« fragte der andere und zeigte auf ein Körbchen.Schulze griff sich an die Stirn. Dann ging er in Kniebeuge und betrachtete die drei kleinenschlafenden Tiere. Dabei kippte er um und setzte sich auf den Perserteppich. Ein Kätzchenerwachte, reckte sich, stieg aus dem Korb und nahm auf Schulzes violetter Hose Platz.Hagedorn schrieb die Karte an seine Mutter.Schulze legte sich auf den Bauch und spielte mit der kleinen Katze.

Dann wurde die zweitewach, schaute anfangs faul über den Rand des Korbes, kam dann aber nach längerer Überlegungebenfalls auf den Teppich spaziert. Schulze hatte alle Hände voll zu tun.Hagedorn sah flüchtig von seiner Karte hoch, lächelte und sagte: »Vorsicht! Lassen Sie sichnicht kratzen!«»Keine Sorge«, erklärte der Mann auf dem Teppich. »Ich verstehe mit so etwas umzugehen.«Die zwei Katzen spielten auf dem älteren Herrn Hasehen. Wenn er sie festhielt, schnurrten sievor Wonne. »Ich fühle mich wie zu Hause«, dachte er. Und nachdem er das gedacht hatte, gingihm ein großes Licht auf.41Als Hagedorn mit der Eilkarte zu Rande war, legte Schulze die zwei Katzen zu der dritten in denKorb zurück.

Sie sahen ihn aus ihren schwarzmaskierten Augen fragend an und bewegten dieSchwänze vergnügt hin und her. »Ich besuche euch bald wieder«, sagte er. »Nun schlaft aber,wie sich das für so kleine artige Katzen gehört!« Dann überredete er den jungen Mann, die Kartedem Stubenmädchen zur Besorgung anzuvertrauen. »Ich bin Ihnen Revanche schuldig. Siemüssen sich mein Zimmer ansehen. Kommen Sie!«Sie gaben dem Mädchen die Karte und stiegen in den Fahrstuhl. »Der nette Herr, der den altenTobler so gut kennt, heißt Kesselhuth«, erzählte Hagedorn.

»Er kam gleichzeitig mit mir imHotel an. Und vor einer Viertelstunde hat er mich gefragt, ob er mir beim Toblerkonzernbehilflich sein soll. Halten Sie für möglich, daß er das überhaupt kann?«»Warum schließlich nicht?« meinte Schulze. »Wenn er den ollen Tobler gut kennt, wird er'sschon zuwege bringen.«»Aber wie kommt ein fremder Mensch eigentlich dazu, mir helfen zu wollen?«»Sie werden ihm sympathisch sein«, sagte Schulze.Dem anderen schien diese Erklärung nicht zu genügen. »Wirke ich denn sympathisch?« fragte ererstaunt.Schulze lächelte.

»Außerordentlich sympathisch sogar!«»Entschuldigen Sie«, meinte der junge Mann. »Ist das Ihre persönliche Ansicht?« Er war richtigrot geworden.Schulze erwiderte: »Es ist meine feste Überzeugung.« Nun war auch er verlegen.»Fein«, sagte Hagedorn. »Mir geht's mit Ihnen ganz genauso.«Sie schwiegen, bis sie im vierten Stock ausstiegen. »Sie wohnen wohl auf dem Blitzableiter?«fragte der junge Mann, als der andere die Stufen betrat, die zur fünften Etage führten.»Noch höher«, erklärte Schulze.»Herr Kesselhuth will dem Tobler meine Arbeiten schicken«, berichtete Hagedorn. »Hoffentlichversteht der olle Millionär etwas von Reklame. Schrecklich, daß ich schon wieder davonanfange, was? Aber es geht mir nicht aus dem Kopf.

Da rennt man sich in Berlin seit Jahren dieHacken schief. Fast jeden Tag wird man irgendwo anders abgewiesen. Dann kutschiert man indie Alpen. Und kaum ist man dort, fragt einen ein wildfremder Herr, ob man im Toblerkonzernangestellt zu werden wünscht.«»Ich werde die Daumen halten«, sagte der andere.Sie schritten den schmalen Korridor entlang. »Ich möchte, wenn ich wieder Geld verdiene, mitmeiner Mutter eine größere Reise machen«, erklärte Hagedorn. »Vielleicht an dieoberitalienischen Seen. Sie kennt nur Swinemünde und den Harz. Das ist für eine sechzigjährigeFrau zu wenig, nicht?«42Das sei auch seine Meinung, entgegnete Schulze.

Und während der junge Mann von den siebengewonnenen Preisausschreiben und den damit verbundenen geographischen Erfahrungenerzählte, schloß der andere die Tür zu dem Dachstübchen auf. Er öffnete und machte Licht.Hagedorn blieben Stockholm und die Schären im Halse stecken.

Er starrte verständnislos in dieelende Kammer. Nach längerer Zeit sagte er: »Machen Sie keine Witze!«»Treten Sie näher!« bat Schulze. »Setzen Sie sich, bitte, aufs Bett oder in die Waschschüssel!Was Ihnen lieber ist!«Der andere klappte den Jackettkragen hoch und steckte die Hände in die Taschen.»Kälte ist gesund«, meinte Schulze.

»Schlimmstenfalls werde ich die Pantoffeln anbehalten,wenn ich schlafen gehe.«Hagedorn blickte sich suchend um. »Nicht einmal ein Schrank ist da«, sagte er. »Können Siesich das Ganze erklären? Mir gibt man ein feudales Appartement. Und Sie sperrt man in einehundekalte Bodenkammer!«»Es gibt eine einzige Erklärung«, behauptete Schulze. »Man hält Sie für einen andern! Irgendwermuß sich einen Scherz erlaubt haben.

Vielleicht hat er verbreitet, Sie seien der Thronfolger vonAlbanien. Oder der Sohn eines Multimillionärs.«Hagedorn zeigte den Glanz auf den Ellenbogen seines Anzuges und hielt einen Fuß hoch, um dasbiblische Alter seiner Schuhe darzulegen. »Sehe ich so aus?«»Gerade darum! Es gibt genug extravagante Personen unter denen, die sich Extravaganzenpekuniär leisten können.«»Ich habe keinen Spleen«, sagte der junge Mann. »Ich bin kein Thronfolger und kein Millionär.Ich bin ein armes Luder. Meine Mutter war auf der Sparkasse, damit ich mir hier ein paar GlasBier leisten kann.« Er schlug wütend auf den Tisch. »So! Und jetzt gehe ich zu demHoteldirektor und erzähle ihm, daß man ihn veralbert hat und daß ich sofort hier oben, nebenIhnen, eine ungeheizte Hundehütte zu beziehen wünsche!« Er war schon an der Tür.Tobler sah sein eigenes Abenteuer in Gefahr.

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