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Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575), страница 6

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»Im übrigen werden wir ab München in getrennten Kupeesreisen.«»Die reinste Kriminalgeschichte«, erklärte Hilde.Nach einer Weile fragte Frau Kunkel: »Wie werden Sie das nur aushallen, Herr Geheimrat?Ohne Massage. Ohne Kognak. Ohne den warmen Ziegelstein. Ohne bürgerliche Küche.

Undohne Ihre Katzen im Schlafzimmer!« Sie zwickte Hilde schelmisch in den Arm.21Tobler erklärte: »Hören Sie bloß damit auf! Mir hängen die alten, lieben Gewohnheiten längstzum Hals heraus. Ich bin heilfroh, daß ich denen endlich einmal entwischen kann.«»So, so«, sagte Frau Kunkel und machte eines ihrer dümmsten Gesichter.Sie kamen ziemlich spät auf den Bahnsteig.

Es war gerade noch Zeit, einige überflüssigeErmahnungen anzubringen. Und Johann mußte, bevor er einstieg, Hilde hoch und heiligversprechen, mindestens jeden zweiten Tag einen ausführlichen Bericht zu schicken. Erversprach's und kletterte in den Wagen. Dann fuhr der Zug an. Hilde und Frau Kunkel zücktenihre Taschentücher und winkten. Der Geheimrat nickte vergnügt. Schon glitten die nächstenWaggons an den Zurückbleibenden vorüber. Und eine kleine, alte Frau, die neben dem Zughertrippelte, stieß mit Hilde zusammen.»Willst du dich wohl vorsehen!« rief ein junger Mann, der sich aus einem der Fenster beugte.»Komm du nur wieder nach Hause, mein Junge!« antwortete die alte Frau und drohte mit demSchirm.»Auf Wiedersehen!« rief er noch. Hilde und er sahen einander flüchtig ins Gesicht.Dann rollte der letzte Wagen vorbei.

Der D-Zug Berlin-München begab sich, stampfend undschimpfend, auf die nächtliche Reise. Es schneite wieder. Man konnte es vom Bahnsteig ausganz deutlich sehen.Das fünfte KapitelGrandhotel BruckbeurenDas Grandhotel in Bruckbeuren ist ein Hotel für Stammgäste. Man ist schon Stammgast, oderman wird es. Andre Möglichkeiten gibt es kaum.Daß jemand überhaupt nicht ins Grandhotel gerät, ist natürlich denkbar.

Daß aber jemand eineinziges Mal hier wohnt und dann nie wieder, ist so gut wie ausgeschlossen.So verschieden nun diese Stammgäste sein mögen, Geld haben sie alle. Jeder von ihnen kannsich's leisten, die Alpen und ein weiß gekacheltes Badezimmer — das gewagte Bild sei gestattet— unter einen Hut zu bringen. Schon im Spätsommer beginnt der Briefwechsel zwischen Berlinund London, zwischen Paris und Amsterdam, zwischen Rom und Warschau, zwischen Hamburgund Prag.

Man fragt bei den vorjährigen Bridgepartnern an. Man verabredet sich mit denaltgewohnten Freunden vom Skikurs. Und im Winter findet dann das Wiedersehen statt.Den Stammgästen entspricht ein außerordentlich dauerhaftes Stammpersonal. Die Skilehrerbleiben selbstverständlich die gleichen. Sie leben ja immerzu in Bruckbeuren. Sie sind imHauptberuf Bauernsöhne oder Drechsler oder Besitzer von schummrigen Läden, in denen22Postkarten, Zigaretten und seltsame Reiseandenken verkauft werden.Doch auch die Kellner und Köche, Kellermeister und Barkeeper, Chauffeure und Buchhalter,Tanzlehrer und Musiker, Stubenmädchen und Hausburschen kehren zu Beginn der Wintersaison,so gewiß wie der Schnee, aus den umliegenden Städten ins Grandhotel zurück.

Nur der eigeneTodesfall gilt als einigermaßen ausreichende Entschuldigung.Der Geschäftsführer, Herr Direktor Kühne, hat seinen Posten seit zehn Jahren inne. Er zieht zwarden Aufenthalt in Gottes freier Natur dem Hotelberuf bei weitem vor. Aber hat er damit unrecht?Er ist ein vorzüglicher Skitourist.

Er verschwindet nach dem Frühstück in den Bergen undkommt mit der Dämmerung zurück. Abends tanzt er mit den Damen aus Berlin, London undParis. Er ist Junggeselle. Die Stammgäste würden ihn sehr vermissen. Er wird wohl Direktorbleiben. Mindestens solange er tanzen kann. Und vorausgesetzt, daß er nicht heiratet.Der Hotelbetrieb funktioniert trotzdem tadellos. Das liegt an Polter, dem ersten Portier. Er liebtdas Grandhotel wie sein eignes Kind. Und was das Alter anlangt, könnte er tatsächlich der Vatersein.Er hat, außer dem tressenreichen Gehrock, einen weißen Schnurrbart, ausgebreiteteSprachkenntnisse und beachtliche Plattfüße.

Sein hochentwickeltes Gerechtigkeitsgefühl hindertihn daran, zwischen den Gästen und den Angestellten nennenswerte Unterschiede zu machen. Erist zu beiden gleichermaßen streng.So liegen die Dinge. — Nur die Liftboys werden des öfteren gewechselt. Das hat nichts mitihrem Charakter zu tun, sondern lediglich damit, daß sie, beruflich gesehen, zu rasch altern.Vierzigjährige Liftboys machen einen ungehörigen Eindruck.Zwei Dinge sind für ein Wintersporthotel geradezu unentbehrlich: der Schnee und die Berge.Ohne beides, ja sogar schon ohne eines von beiden, ist der Gedanke, ein Wintersporthotel sein zuwollen, absurd.Außer dem Schnee und den Bergen gehören, wenn auch weniger zwangsläufig, natürlich nochandere Gegenstände hierher.

Beispielsweise ein oder mehrere Gletscher. Ein zugefrorener undmöglichst einsam gelegener Gebirgssee. Mehrere stille Waldkapellen. Hochgelegene, schwer zuerreichende Almhöfe mit Stallgeruch, Liegestühlen, Schankkonzession und lohnendemRundblick. Schweigsame, verschneite Tannenwälder, in denen dem Spaziergänger Gelegenheitgeboten wird, anläßlich herunterstürzender Äste zu erschrecken.

Ein zu Eis erstarrter, an einenriesigen Kristallüster erinnernder Wasserfall. Ein anheimelndes, gut geheiztes Postamt unten imOrt. Und, wenn es sich irgend machen läßt, eine Drahtseilbahn, die den Naturfreund bis über dieWolken hinaus auf einen strahlenden Gipfel befördert.Dort oben verliert dann der Mensch, vor lauter Glück und Panorama, den letzten Rest von23Verstand, bindet sich Bretter an die Schuhe und saust durch Harsch und Pulverschnee, überEisbuckel und verwehte Weidezäune hinweg, mit Sprüngen, Bögen, Kehren, Stürzen undSchußfahrten zu Tale.Unten angekommen, gehen die einen ins Wintersporthotel zum Fünfuhrtee. Die anderen bringtman zum Arzt, der die gebrochenen Gliedmaßen eingipst und die Koffer der Patienten aus demHotel in seine sonnig gelegene Privatklinik bringen läßt.Erstens verdienen hierdurch die Ärzte ihren Unterhalt.

Und zweitens werden Hotelzimmer fürneueingetroffene Gäste frei. Natura non facit saltus.Jene Touristen, die wohlbehalten ins Hotel zurückgekommen sind, bestellen Kaffee und Kuchen,lesen Zeitungen, schreiben Briefe, spielen Bridge und tanzen. All dies verrichten sie, ohne sichvorher umgekleidet zu haben. Sie tragen noch immer ihre blauen Norwegeranzüge, ihre Pullover,ihre Schals und die schweren, beschlagenen Stiefel.

Wer gut angezogen ist, ist ein Kellner.Tritt man abends, zur Essenszeit oder noch später in das Hotel, so wird man sich zunächstüberhaupt nicht auskennen. Die Gäste sind nicht mehr dieselben. Sie heißen nur noch genausowie vorher.Die Herren paradieren in Fracks und Smokings. Die Damen schreiten und schweben inAbendkleidern aus Berlin, London und Paris, zeigen den offiziell zugelassenen Teil ihrer Reizeund lächeln bestrickend.

So mancher blonde Jüngling, den man droben am Martinskogel dieSchneeschuhe Wachsein sah, stellt sich, bei elektrischem Licht besehen, als aufregend schönes,bewundernswert gekleidetes Fräulein heraus.Dieser märchenhafte Wechsel zwischen Tag und Abend, zwischen Sport und Bal paré, zwischenschneidender Schneeluft und sanftem Parfüm ist das seltsamste Erlebnis, das dieWintersporthotels dem Gast gewähren. Die lange entbehrte Natur und die nicht lange zuentbehrende Zivilisation sind in Einklang gebracht.Es gibt Menschen, die das nicht mögen. Insofern handelt es sich um eine Frage des Geschmacks.Und es gibt Menschen, die es nicht können.

Das ist eine Geldfrage.Im Grandhotel Bruckbeuren erwartete man den telefonisch angekündigten, geheimnisvollenMultimillionär. In wenigen Stunden würde er dasein. Herr Kühne, der Direktor, hatte eineSkipartie nach dem Stiefel-Joch abgesagt. Außerordentliche Umstände verlangen ungewöhnlicheOpfer. Und die Mareks, Sohn und Tochter eines böhmischen Kohlenmagnaten, waren mitSullivan — einem englischen Kolonialoffizier, der jeden Europaurlaub in Bruckbeurenverbrachte — allein losgezogen.

Ohne ihn! Ohne Karl den Kühnen, wie ihn die Stammgästenannten! Es war schauderhaft.Er rannte seit dem Lunch, vom Portier Polter mißbilligend betrachtet, aus einer Ecke des Hotels24in die andere. Er schien allen Eifer, den er dem Unternehmen schuldig geblieben war, in einemTag abdienen zu wollen.Schon am frühen Morgen hatte er das gesamte Personal informiert. (Im Verandasaal, wo dieAngestellten, bevor die ersten Gäste aus den Zimmern kommen, ihr Frühstück einnehmen.)»Mal herhören!« hatte er geäußert. »Heute abend trifft ein ziemlich schwerer Fall ein.

Ein armerMann, der ein Preisausschreiben gewonnen hat. Dafür kriegt er von uns Kost und Logis.Andrerseits ist er aber gar kein armer Mann. Sondern ein hochgradiger Millionär. Und außerdemein großes Kind. Nicht außerdem. Er selber ist das Kind. Aus diesem Grunde will er dieMenschen kennenlernen. Einfach tierisch! Aber wir werden ihm seine Kindereien versalzen. Istdas klar?«»Nein«, hatte der Kellermeister kategorisch erklärt. Und die anderen hatten gelacht.Karl der Kühne war versuchsweise deutlicher geworden.

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