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Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575), страница 9

Файл №549575 Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner PDF) 9 страницаDrei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575) страница 92015-10-13СтудИзба
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Er steuerte auf diePortierloge zu und hielt eine Postkarte in der Hand.»Fort mit Ihnen!« flüsterte Schulze. Herr Kesselhuth gehorchte und setzte sich, um in der Nähezu bleiben, an einen der Tische, die in der Halle standen. Er sah schwarz. Gleich würden derMillionär, den man hier für einen armen Mann hielt, und der arme Mann, den man hier für einenMillionär hielt, aufeinandertreffen! Die Mißverständnisse zogen sich über dem Hotel wie einGewitter zusammen!Der junge Mann bemerkte Herrn Schulze und machte eine zuvorkommende Verbeugung.

Derandere erwiderte den stummen Gruß. Hagedorn sah sich suchend um. »Entschuldigen Sie«, sagteer dann. »Ich bin eben erst angekommen. Wissen Sie vielleicht, wo der Hotelbriefkasten ist?«»Auch ich bin eben angekommen«, erwiderte der arme Mann. »Und der Briefkasten befindetsich hinter der zweiten Glastür links.«»Tatsächlich!« rief Hagedorn, ging hinaus, warf die Karte an seine Mutter ein, kam zufriedenzurück und blieb neben dem andern stehen.

»Sie haben noch kein Zimmer?«»Nein«, entgegnete der andere. »Man scheint im unklaren, ob man es überhaupt wagen kann, mirunter diesem bescheidenen Dach eine Unterkunft anzubieten.«Hagedorn lächelte. »Hier ist alles möglich. Wir sind, glaube ich, in ein ausgesprochen komischesHotel geraten.«»Falls Sie den Begriff Komik sehr weit fassen, haben Sie recht.«32Der junge Mann betrachtete sein Gegenüber lange. Dann sagte er: »Seien Sie mir nicht allzuböse, mein Herr! Aber ich möchte für mein Leben gern raten, wie Sie heißen.«Der andere trat einen großen Schritt zurück.»Wenn ich beim erstenmal daneben rate, geb ich's auf«, erklärte der junge Mann. »Ich habe abereine so ulkige Vermutung.« Und weil der Ältere nicht antwortete, redete er weiter.

»Sie heißenSchulze! Stimmt's?«Der andere war ehrlich betroffen. »Es stimmt«, sagte er. »Ich heiße Schulze. Aber woher wissenSie das? Wie?«»Ich weiß noch mehr«, behauptete der junge Mann. »Sie haben den zweiten Preis der PutzblankWerke gewonnen. Sehen Sie! Ich gehöre nämlich zu den Kleinen Propheten! Und jetzt müssenSie raten, wie ich heiße.«Schulze dachte nach. Dann erhellte sich sein Gesicht. Er strahlte förmlich und rief: »Ich hab's!Sie heißen Hagedorn!«»Jawoll ja«, sagte der Jüngere. »Von uns kann man lernen.«Sie lachten und schüttelten einander die Hand.Schulze setzte sich auf seinen Spankorb und bot auch Hagedorn ein Plätzchen an.

So saßen sie,im trauten Verein, und gerieten umgehend in ein profundes Gespräch über Reklame. Und zwarüber die Wirkungsgrenze origineller Formulierungen. Es war, als kennten sie einander bereitsseit Jahren.Herr Johann Kesselhuth, der sich eine Zeitung vors Gesicht hielt, um an dem Blattvorbeischauen zu können, staunte. Dann fing er an, einen Plan zu schmieden. Und schließlichbegab er sich mit dem Lift ins zweite Stockwerk, um zunächst sein Zimmer, mit Bad undBalkon, kennenzulernen und die Koffer auszupacken.Damit die neuen Anzüge nicht knitterten.Als Kühne und Polter, nach eingehender Beratung, die Halle durchquerten, saßen die beidenPreisträger noch immer auf dem durchnäßten, altersschwachen Spankorb und unterhielten sichvoller Feuer.

Der Portier erstarrte zur Salzsäule und hielt den Direktor am Smoking fest. »Da!«stieß er hervor. »Sehen Sie sich das an! Unser verkappter Millionär mit Herrn Schulze alsDenkmal! Als Goethe und Schiller!«»Einfach tierisch!« behauptete Karl der Kühne. »Das hat uns noch gefehlt! Ich transportiere denSchulze in die leerstehende Mädchenkammer.

Und Sie deuten dem kleinen Millionär an, wiepeinlich es uns ist, daß er, ausgerechnet in unserem Hotel, einen richtiggehend armen Mannkennenlernen mußte. Daß wir den Schulze nicht einfach hinausschmeißen können, wird ereinsehen. Immerhin, vielleicht geht der Bursche morgen oder übermorgen freiwillig.33Hoffentlich! Er vergrault uns sonst die andern Stammgäste!«»Der Herr Doktor Hagedorn ist noch ein Kind«, sagte der Portier nicht ohne Strenge. »DasFräulein, das aus Berlin anrief, hat recht gehabt.

Bringen Sie schnell den Schulze außerSehweite! Bevor die Gäste aus den Speisesälen kommen.« Sie gingen weiter.»Willkommen!« sagte Direktor Kühne zu Herrn Schulze. »Darf ich Ihnen Ihr Zimmer zeigen?«Die beiden Preisträger erhoben sich. Schulze ergriff den Spankorb.Hagedorn sah Schulze freundlich an. »Lieber Herr Schulze, ich sehe Sie doch noch ?«Der Direktor griff ein. »Herr Schulze wird von der langen Reise müde sein«, behauptete er.»Da irren Sie sich aber ganz gewaltig«, meinte Schulze.

Und zu Hagedorn sagte er: »LieberHagedorn, wir sehen uns noch.« Dann folgte er dem Direktor zum Lift.Der Portier legte sehr viel väterliche Güte in seinen Blick und sagte zu dem jungen Mann:»Entschuldigen Sie, Herr Doktor! Es tut uns leid, daß ausgerechnet dieser Gast der erste war, denSie kennenlernten.«Hagedorn verstand nicht ganz. »Mir tut es gar nicht leid!«»Herr Schulze paßt, wenn ich so sagen darf, nicht in diese Umgebung.«»Ich auch nicht«, erklärte der junge Mann.Onkel Folter schmunzelte: »Ich weiß, ich weiß.«»Noch etwas«, sagte Hagedorn. »Gibt es hier in allen Zimmern Tiere?« Er legte seine Hände aufdie Theke.

Sie waren zerkratzt und rotfleckig.»Tiere?« Der Portier starrte versteinert auf die beiden Handrücken. »In unserm Hotel gibt esTiere?«»Sie haben mich offenbar mißverstanden«, erwiderte Hagedorn. »Ich rede von den Katzen.«Onkel Folter atmete auf. »Haben wir Ihren Geschmack getroffen?«»Doch, doch. Die kleinen Biester sind sehr niedlich. Sie kratzen zwar. Aber es scheint ihnenSpaß zu machen.

Und das ist die Hauptsache. Ich meine nur: Haben auch die anderen Gäste jedrei Katzen im Zimmer?«»Das ist ganz verschieden«, meinte der Portier und suchte nach einem anderen Thema. Er fandeines. »Morgen früh kommt der Masseur auf Ihr Zimmer.«»Was will er denn dort?« fragte der junge Mann.»Massieren.«»Wen?«»Sie, Herr Doktor.«»Sehr aufmerksam von dem Mann«, sagte Hagedorn. »Aber ich habe kein Geld. Grüßen Sie ihnschön.«Der Portier schien gekränkt. »Herr Doktor!«34»Massiert werde ich auch gratis?« fragte Hagedorn. »Also gut. Wenn es durchaus sein muß! Wasverspricht man sich davon?«Der kleine Millionär verstellte sich vorbildlich.»Massage hält die Muskulatur frisch«, erläuterte Polter.

»Außerdem wird die Durchblutung derHaut enorm gefördert.«»Bitte«, sagte der junge Mann. »Wenn es keine schlimmen Folgen hat, so soll es mir recht sein.Haben Sie wieder Briefmarken?«»Noch nicht«, sagte der Portier bedauernd. »Aber morgen bestimmt.«»Ich verlasse mich darauf«, entgegnete Hagedorn ernst und ging in die Halle, um in Ruhelächeln zu können.Im vierten Stock stiegen Schulze und Karl der Kühne aus. Denn die Liftanlage reichte nur bishierher.Sie kletterten zu Fuß ins fünfte Stockwerk und wanderten dann einen langen, schmalen Korridorentlang. An dessen äußerstem Ende sperrte der Direktor eine Tür auf, drehte das Licht an undsagte: »Das Hotel ist nämlich vollständig besetzt.«»Drum«, meinte Schulze und blickte, fürs erste fassungslos, in das aus Bett, Tisch, Stuhl,Waschtisch und schiefen Wänden bestehende Kämmerchen. »Kleinere Zimmer haben Sienicht?«»Leider nein«, sagte der Direktor.Schulze setzte den Spankorb nieder.

»Schön kalt — ist es hier!«»Die Zentralheizung geht nur bis zum vierten Stock. Und für einen Ofen ist kein Platz.«»Das glaube ich gern«, sagte der arme Mann. »Glücklicherweise hat mir der Arzt strengverboten, in geheizten Räumen zu schlafen. Ich danke Ihnen für Ihre ahnungsvolleRücksichtnahme.«»Oh, bitte sehr«, erwiderte Kühne und biß sich auf die Unterlippe. »Man tut, was man kann.«»Die übrige Zeit werde ich mich nun freilich völlig in den Gesellschaftsräumen aufhaltenmüssen«, meinte Herr Schulze. »Denn zum Erfrieren bin ich natürlich nicht hergekommen.«Karl der Kühne sagte: »Sobald ein heizbares Zimmer frei wird, quartieren wir Sie um!«»Es hat keine Eile«, meinte der arme Mann versöhnlich. »Ich liebe schiefe Wände über alles. DieMacht der Gewohnheit, verstehen Sie?«»Ich verstehe vollkommen«, antwortete der Direktor. »Ich bin glücklich, Ihren Geschmackgetroffen zu haben.«»Wahrhaftig«, sagte Schulze.

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