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Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575), страница 5

Файл №549575 Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner PDF) 5 страницаDrei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575) страница 52015-10-13СтудИзба
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Ein Paarschwarzsamtene Ohrenklappen mit einem verschiebbaren Metallbügel. Ein Spankorb, der längstausgedient hatte. Und ein Paar wollene Pulswärmer, die man seinerzeit dem Leutnant derReserve in den Schützengraben geschickt hatte.Tobler konnte sich kaum von dem Anblick losreißen. Schließlich ging er ins grüne Eckzimmerhinüber, in dem Johann verdrossen die Anzüge probierte, die ihm vor vier Tagen der besteZuschneider Berlins angemessen hatte.

Die letzten kleinen Schönheitsfehler waren beseitigtworden, und der Geschäftsführer der weltbekannten Firma, der sich persönlich in dieGrunewaldvilla bemüht hatte, ließ es an begeisterten Zwischenrufen nicht fehlen.Johann stand wie ein unschuldig Angeklagter vor dem Pfeilerspiegel. Er ließ sich nacheinanderdie Jacketts, den Smoking, die Skijoppe und den Frack anziehen, als seien es lauterZwangsjacken.Als der biedere grauhaarige Diener zum Schluß im Frack dastand, breitschultrig undschmalhüftig, riß es den Millionär hin.

»Johann«, rief er, »Sie gleichen einem Botschafter! Ichglaube nicht, daß ich mich je wieder trauen werde, mir von Ihnen die Schuhe putzen zu lassen.«Der Diener wandte sich um. »Es ist eine Sünde, Herr Geheimrat. Sie werfen das Geld zumFenster hinaus. Ich bin verzweifelt.«Der Schneider meinte, das sei ihm, wenn man ihm die Bemerkung gestatten wolle, noch nichtvorgekommen.»Sie reden, wie Sie es verstehen«, sagte der Diener.Das konnte der Herr nicht abstreiten, und dann empfahl er sich.Als er draußen war, fragte Johann den Geheimrat: »Gibt es in Bruckbeuren eigentlichKostümfeste?«»Selbstverständlich. In solchen Wintersporthotels ist dauernd etwas los.«Johann zog den Frack aus.»Wollen Sie sich denn kostümieren?« fragte Tobler erstaunt.

»Als was denn?«Johann zog die Livreejacke an und sagte sehnsüchtig: »Als Diener!«Nach dem Abendessen bat der Geheimrat die anderen, ihm zu folgen. Seine Tochter, FrauKunkel und Johann begleiteten ihn zögernd. Er öffnete die Tür des Arbeitszimmers und schaltetedas Licht ein. Anschließend herrschte minutenlanges Schweigen. Die Schreibtischuhr tickte.Die Kunkel wagte sich als erste ins Zimmer. Langsam näherte sie sich dem violett gewesenenAnzug aus der Fruchtstraße. Sie befühlte ihn so vorsichtig, als fürchte sie, er könne beißen.

Sieschauderte und wandte sich den gestreiften Flanellhemden zu. Von einem der Stühle hob sie die18steifen Manschetten und blickte entgeistert auf die vier blättrigen Manschettenknöpfe.Die gestärkten Vorhemden gaben ihr den Rest. Sie fiel ächzend in einen Klubsessel, setzte sichwuchtig auf die dort liegenden Schlittschuhe, fuhr gehetzt in die Höhe, blickte verwirrt um sichund sagte: »Das überlebe ich nicht!«»Halten Sie das, wie Sie wollen!« meinte Tobler.

»Aber vorher packen Sie, bitte, sämtlicheSachen in den Spankorb!«Sie warf die Arme empor. »Niemals, niemals!«Er ging zur Tür. »Dann werde ich eines der Dienstmädchen rufen.«Frau Kunkel gab sich geschlagen. Sie zerrte den Korb auf den Tisch und packte. »DiePudelmütze auch?«Der Geheimrat nickte roh.Mehrmals schloß sie sekundenlang die Augen, um nicht zusehen zu müssen, was sie tat.Hilde sagte: »Übermorgen bist du wieder daheim, lieber Vater.«»Wieso?«»Sie werden dich hochkantig hinauswerfen.«»Ich bin froh, daß ich mitfahre«, sagte Johann.

»Vielleicht sollten wir uns Revolver besorgen.Wir könnten uns dann besser verteidigen.«»Macht euch nicht lächerlich«, meinte Tobler. »Den Preis, den ich gewann, konnte ebensoguteiner gewinnen, der zeitlebens so angezogen ist, wie ich mich zehn Tage lang anziehen werde!Was wäre dann?«»Den würfen sie auch hinaus«, sagte der Diener. »Aber der würde sich nicht darüber wundern.«»Nun habt ihr mich erst richtig neugierig gemacht«, erklärte der Geheimrat abschließend.

»Wirwerden ja sehen, wer recht behält.«Es klopfte.Isolde, das neue Dienstmädchen, trat ein. »Herr Generaldirektor Tiedemann wartet unten imSalon.«»Ich komme gleich«, sagte Tobler. »Er will Vortrag halten. Als ob ich eine Weltreise machte.«Isolde ging.»Wo du doch übermorgen wieder zu Hause bist!« meinte Hilde.Der Vater blieb an der Tür stehen.»Wißt ihr, was ich tue, wenn man mich hinauswirft?«Sie blickten ihn gespannt an.»Dann kaufe ich das Hotel und schmeiße die andern hinaus!«Als auch Johann gegangen war, meldete Hilde hastig ein dringendes Gespräch mit Bruckbeurenan.

»Es bleibt kein andrer Ausweg«, sagte sie zur Kunkel. »Sonst geht morgen abend die Welt19unter.«»Ihr Herr Vater ist leider übergeschnappt«, meinte die Hausdame. »Womöglich schon seitlangem, und es ist uns nur nicht aufgefallen. Diese Schlipse! Hoffentlich geht es wiedervorüber.«Hilde zuckte die Achseln. »Sobald das Gespräch da ist, lassen Sie keinen Menschen ins Zimmer!Außer über Ihre Leiche.«»Auch dann nicht!« versicherte Frau Kunkel tapfer und stopfte den alten, widerwärtigenFlauschmantel in den Korb. Der Raum nahm langsam wieder sein übliches, vornehmesAussehen an. »Man ist ja allerlei von ihm gewöhnt«, sagte die Hausdame. »Wissen Sie noch, wieer vor zwei Jahren, in der Oper, wie hieß sie doch gleich, dem Dirigenten den Taktstockwegnahm? Der Geheimrat saß genau hinter dem Kapellmeister, der so schön dirigierte.

Undoben auf der Bühne lag ein krankes Fräulein im Bett, und der Freund brachte einen Muff, weilsie an den Händen fror — und fort war das Stöckchen! Der Dirigent drehte sich erschrocken um,und die Zuschauer lachten furchtbar. Dabei war es gar kein Lustspiel! Und das alles wegen einerWette!«Hilde blickte ungeduldig aufs Telefon. »Hoffentlich hält ihn der Generaldirektor lange genugfest.«»Telefonieren Sie doch erst, wenn der Herr Geheimrat abgereist ist!«»Jetzt oder nie«, sagte Hilde. »Im Grunde geht es mich überhaupt nichts an. Mein Vater ist altgenug.

Ich mache mir Vorwürfe.«Die Kunkel schnallte die Korbriemen fest. »Ein kleines Kind ist er! Ich weiß nicht, woran esliegt. Im Grunde ist er doch ein gescheiter Mensch. Nicht? Und so nett und nobel. Aber plötzlichkriegt er den Rappel. Vielleicht liest er zu viel. Das soll sehr schädlich sein. Nun haben wir dieBescherung. Nun fährt er als armer Mann in die Alpen.«Das Telefon klingelte.Hilde eilte an den Schreibtisch. Es war Bruckbeuren.

Die Hotelzentrale meldete sich. Hildeverlangte den Direktor. Es dauerte einige Zeit. Dann sagte Hilde: »Sie sind der Direktor desGrandhotels? Sehr angenehm. Hören Sie, bitte, zu! Morgen abend trifft ein Preisträger desPutzblank-Ausschreibens bei Ihnen ein.«Der Direktor erklärte, er sei orientiert, und es werde ihm ein Vergnügen sein.»Die Vorfreude ist die schönste Freude«, sagte sie. »Dieser Gast wird Ihnen leiderKopfschmerzen verursachen. Er tritt als armer Mann auf, obwohl er Millionär ist. EinMultimillionär sogar.«Der Hoteldirektor dankte tausendmal für den Hinweis. Dann erkundigte er sich, weswegen einMultimillionär als armer Mann auftrete.20»Es ist eine Marotte von ihm«, sagte Hilde. »Er will die Menschen studieren.

Er will ihre Moralauf Herz und Nieren prüfen. Ich stehe ihm sehr nahe, und mir liegt daran, daß man ihm nichtweh tut. Er ist ein Kind, verstehen Sie? Er darf auf keinen Fall erfahren, daß Sie Bescheidwissen. Er muß sich davon überzeugen, daß man ihn für einen armen Teufel hält und trotzdembehandelt, wie er's gewöhnt ist.«Der Direktor sagte, das werde sich schon machen lassen. Er fragte dann noch, ob dergeheimnisvolle Gast Gepflogenheiten habe, die man auf dezente Weise berücksichtigen könne.»Eine gute Idee«, meinte sie. »Also passen Sie auf! Er läßt sich jeden zweiten Tag massieren. Ersammelt Briefmarken.

Abends muß ein warmer Ziegelstein in seinem Bett liegen. Am liebstenißt er Nudeln mit Rindfleisch oder andere Hausmannskost. Mit Getränken ist er wählerischer.Französischen Kognak liebt er besonders. Was noch?«»Katzen!« sagte Frau Kunkel, welche die Tür fanatisch bewachte.»Haben Sie siamesische Katzen?« fragte Hilde. »Nein? Besorgen Sie ihm einige! Für seinZimmer. Ich überweise Ihnen morgen tausend Mark.«Der Hoteldirektor meinte, er habe alles notiert. Bezahlung komme natürlich nicht in Frage. Sieseien ein großzügiges Hotel.

Bis auf die siamesischen Katzen sei außerdem das Programmkinderleicht zu verwirklichen. Doch auch die siamesischen Katzen ...«»Der Herr Geheimrat kommt«, flüsterte Frau Kunkel aufgeregt.»Guten Tag«, sagte Hilde und legte den Hörer auf.Brandes fuhr sie zum Anhalter Bahnhof. Hilde und die Kunkel kamen mit. Tobler liebte es,wenn seinetwegen Taschentücher geschwenkt wurden.»Lieber Johann«, meinte er im Auto, »vergessen Sie nicht, was ich angeordnet habe. Wirwohnen in München ein paar Stunden im >Regina<.

Morgen mittag verwandle ich mich in HerrnSchulze. Sie besorgen einen Karton und bringen den Anzug, den ich jetzt anhabe, die Wäsche,Strümpfe und Schuhe zur Post. Ich verlasse das Münchner Hotel im Gehpelz. Wir nehmen einTaxi. Im Taxi ziehe ich Schulzes Flauschmantel an. Und Sie übernehmen Toblers Pelz. Als denIhrigen. Vom Starnberger Bahnhof ab kennen wir uns nicht mehr.«»Darf ich wenigstens Ihren Spankorb zum Zug tragen?« fragte Johann.»Das kann ich selber«, sagte Tobler.

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