Главная » Просмотр файлов » Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner

Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575), страница 15

Файл №549575 Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner PDF) 15 страницаDrei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575) страница 152015-10-13СтудИзба
Просмтор этого файла доступен только зарегистрированным пользователям. Но у нас супер быстрая регистрация: достаточно только электронной почты!

Текст из файла (страница 15)

So ähnlich muß sich Prokrustes gefühlt haben. Und das soll gesundsein? Das ist vorsätzliche Körperverletzung!«»Es ist trotzdem gesund«, behauptete Schulze.»Wenn er übermorgen wiederkommt«, sagte Hagedorn, »schicke ich ihn in Ihre Rumpelkammer.Soll er sich bei Ihnen austoben!«Da öffnete sich die Hoteltür, und Onkel Folter stapfte durch den Schnee.

»Hier ist ein Brief, HerrDoktor. Und in dem anderen Kuvert sind ein paar ausländische Briefmarken.«»Danke schön«, sagte der junge Mann. »Oh, ein Brief von meiner Mutter! Wie gefällt Ihnenübrigens Kasimir?«»Darüber möchte ich mich lieber nicht äußern«, erwiderte der Portier.»Erlauben Sie mal!« rief der junge Mann.

»Kasimir gilt unter Fachleuten für den schönstenSchneemann zu Wasser und zu Lande!«»Ach so«, sagte Onkel Polter. »Ich dachte, Kasimir sei der Vorname von Herrn Schulze.« Erverbeugte sich leicht und ging zur Hoteltür zurück. Dort drehte er sich noch einmal um. »VonSchneemännern verstehe ich nichts.«Sie folgten einem Weg, der über verschneites, freies Gelände führte. Später kamen Sie in einenTannenwald und mußten steigen.

Die Bäume waren uralt und riesengroß. Manchmal löste sichdie schwere Schneelast von einem der Zweige und stäubte in dichten weißen Wolken auf diezwei Männer herab, die schweigend durch die märchenhafte Stille spazierten. Der Sonnenschein,der streifig über dem Bergpfad schwebte, sah aus, als habe ihn eine gütige Fee gekämmt.Als sie einer Bank begegneten, machten sie halt. Der Schnee lag auf ihr wie ein hohesDaunenkissen.

Hagedorn schob den Schnee beiseite, und sie setzten sich. Ein schwarzesEichhörnchen lief eilig über den Weg.Nach einer Weile erhoben sie sich wortlos und gingen weiter. Der Wald war zu Ende. Siegerieten auf freies Feld. Ihr Pfad schien im Himmel zu münden. In Wirklichkeit bog er rechts abund führte zu einem baumlosen Hügel, auf dem sich zwei schwarze Punkte bewegten.Hagedorn sagte: »Ich bin glücklich! Bis weit über die Grenzen des Erlaubten!« Er schütteltebefremdet den Kopf.

»Wenn man's so bedenkt: Vorgestern noch in Berlin. Seit Jahren ohneArbeit. Und in vierzehn Tagen wieder in Berlin ...«56»Glücklichsein ist keine Schande«, sagte Schulze, »sondern eine Seltenheit.«Plötzlich entfernte sich der eine der schwarzen Punkte von dem anderen. Der Abstand wuchs.Der Punkt wuchs auch.

Es war ein Skifahrer. Er kam mit unheimlicher Geschwindigkeit näherund hielt sich mit Mühe aufrecht.»Da gehen jemandem die Schneeschuhe durch«, meinte Hagedorn.Ungefähr zwanzig Meter von ihnen tat der Skifahrer einen marionettenhaften Sprung, stürztekopfüber in eine Schneewehe und war verschwunden.»Spielen wir ein bißchen Feuerwehr!« rief Schulze. Dann liefen sie querfeldein, versankenwiederholt bis an die Hüften im Schnee und halfen einander, so gut es ging, vorwärts.Endlich erblickten sie ein Paar zappelnde Beine und ein Paar Skibretter und zogen und zerrten andem fremden Herrn, bis er, dem Schneemann Kasimir nicht unähnlich, zum Vorschein kam. Erhustete und prustete, spuckte pfundweise Schnee aus und sagte dann tieftraurig: »Guten Morgen,meine Herren.« Es war Johann Kesselhuth.Herr Schulze lachte Tränen.

Doktor Hagedorn klopfte den Schnee vom Anzug desVerunglückten. Und Kesselhuth befühlte mißtrauisch seine Gliedmaßen. »Ich bin anscheinendnoch ganz«, meinte er dann.»Weshalb sind Sie denn in diesem Tempo den Hang heruntergefahren?« fragte Schulze.Kesselhuth sagte ärgerlich: »Die Bretter sind gefahren. Ich doch nicht!«Nun kam auch der Graswander Toni angesaust. Er fuhr einen eleganten Bogen und blieb miteinem Ruck stehen. »Aber, mein Herr!« rief er. »Schußfahren kommt doch erst in der fünftenStunde dran!«Nach dem Mittagessen gingen die drei Männer auf die Hotelterrasse hinaus, legten sich inbequeme Liegestühle, schlössen die Augen und rauchten Zigarren. Die Sonne brannte heißer alsim Sommer. »In ein paar Tagen werden wir wie die Neger aussehen«, meinte Schulze.

»BrauneGesichtsfarbe tut Wunder. Man blickt in den Spiegel und ist gesund.«Die anderen nickten zustimmend.Nach einiger Zeit sagte Hagedorn: »Wissen Sie, wann meine Mutter den Brief geschrieben hat,der heute ankam? Während ich in Berlin beim Fleischer war, um Wurst für die Reise zu holen.«»Wozu diese Überstürzung?« fragte Kesselhuth verständnislos.»Damit ich bereits am ersten Tage Post von ihr hätte!«»Aha!« sagte Schulze. »Ein sehr schöner Einfall.«Die Sonne brannte. Die Zigarren brannten nicht mehr. Die drei Männer schliefen.

HerrKesselhuth träumte vom Skifahren. Der Graswander Toni stand auf dem einen Turm derMünchner Frauenkirche. Und er, Kesselhuth, stand auf dem andern Turm.57»Und jetzt eine kleine Schußfahrt«, sagte der Toni. »Über das Kirchendach, bitte schön. Unddann, mit einem stilreinen Sprung, in die Brienner Straße. Vorm Hofgarten, beim Annast,machen S' einen Stemmbogen und warten auf mich.«»Ich fahre nicht«, erklärte Kesselhuth. »Das würde mir nicht einmal im Traum einfallen!«Hierbei fiel ihm ein, daß er träumte! Da wurde er mutig und sagte zum Toni: »Rutschen Sie mirin stilreinen Stemmbögen den Buckel runter!« Anschließend lächelte er im Schlaf.Das zehnte KapitelHerrn Kesselhuths AufregungenAls Hagedorn erwachte, waren Schulze und Kesselhuth verschwunden.

Aber an einem derkleinen Tische, nicht weit von ihm, saß Frau von Mallebré und trank Kaffee.»Ich habe Sie beobachtet, Herr Doktor«, sagte sie. »Sie haben Talent zum Schlafen!«»Das will ich meinen!« gab er stolz zur Antwort. »Habe ich geschnarcht?«Sie verneinte und lud ihn zu einer Tasse Kaffee ein. Er setzte sich zu ihr. Sie sprachen zunächstüber das Hotel und die Alpen und über das Reisen. Dann sagte sie: »Ich habe das Gefühl, michbei Ihnen entschuldigen zu müssen, daß ich eine so oberflächliche Frau bin.

Ja, ja, ich binoberflächlich. Es stimmt leider. Aber ich war nicht immer so. Mein Wesen wird jeweils von demManne bestimmt, mit dem ich zusammenlebe. Das ist bei vielen Frauen so. Wir passen uns an.Mein erster Mann war Biologe. Damals war ich sehr gebildet. Mein zweiter Mann warRennfahrer, und in diesen zwei Jahren habe ich mich nur für Autos interessiert. Ich glaube, wennich mich in einen Turner verliebte, würde ich die Riesenwelle können.«»Hoffentlich heiraten sie niemals einen Feuerschlucker«, meinte Hagedorn. »Überdies soll esMänner geben, denen das Anpassungsbedürfnis der Frau auf die Nerven geht.«»Es gibt überhaupt nur solche Männer«, sagte sie. »Aber ein, zwei Jahre lang findet es jederreizend.« Sie machte eine Kunstpause.

Dann fuhr sie fort: »Ich habe große Angst, daß meineOberflächlichkeit chronisch wird. Aber ohne fremde Hilfe finde ich nicht heraus.«»Wenn ich Sie richtig verstehe, halten Sie mich für einen besonders energischen und wertvollenMenschen. «»Sie verstehen mich richtig«, erwiderte sie und sah ihn zärtlich an.»Ihre Ansicht ehrt mich«, sagte er. »Aber ich bin doch schließlich kein Gesundbeter, gnädigeFrau!«»Das ist falsch ausgedrückt«, meinte sie leise.

»Ich will doch nicht mit Ihnen beten!«Er stand auf. »Ich muß leider fort und meine Bekannten suchen. Wir werden das Gespräch einandermal fortsetzen.«58Sie gab ihm die Hand. Ihre Augen blickten verschleiert. »Schade, daß Sie schon gehen, lieberDoktor. Ich habe sehr großes Vertrauen zu Ihnen.«Er machte sich aus dem Staube und suchte Schulze, um sich auszuweinen. Er suchte Schulze,fand aber Kesselhuth. Dieser sagte: »Vielleicht ist er in seinem Zimmer.« Sie begaben sich alsoins fünfte Stockwerk. Sie klopften. Weil niemand antwortete, drückte Hagedorn auf die Klinke.Die Tür war nicht verschlossen. Sie traten ein.

Das Zimmer war leer.»Wer wohnt hier?« fragte Kesselhuth.»Schulze«, antwortete der junge Mann. »Das heißt, von Wohnen kann natürlich gar keine Redesein. Es ist seine Schlafstelle. Er kommt am späten Abend, zieht seinen Mantel an, setzt die rotePudelmütze auf und legt sich ins Bett.«Herr Kesselhuth schwieg. Er konnte es nicht fassen.»Na, gehen wir wieder!« meinte Hagedorn.»Ich komme nach«, sagte der andere. »Das Zimmer interessiert mich.«Als der junge Mann gegangen war, begann Herr Kesselhuth aufzuräumen. Der Spankorb standaufgeklappt auf dem Fußboden.

Die Wäsche war durchgewühlt. Der Mantel lag auf dem Bett.Schlipse, Röllchen und Socken häuften sich auf dem Tisch. Im Krug und im Waschbecken warkein frisches Wasser. Johann hatte Tränen in den Augen.Nach zwanzig Minuten war Ordnung! Der Diener holte aus seinem eleganten Jackett ein Etuihervor und legte drei Zigarren und eine Schachtel Streichhölzer auf den Tisch.Dann eilte er treppab, durchstöberte seine Koffer und Schränke und kehrte, über dieDienstbotentreppe schleichend, in die Dachkammer zurück. Er brachte ein Frottierhandtuch,einen Aschenbecher, eine Kamelhaardecke, eine Vase mit Tannengrün, eine Gummiwärmflascheund drei Äpfel angeschleppt. Nachdem er die verschiedenen Gaben aufgestellt und hingelegthatte, blickte er sich noch einmal prüfend um, notierte einiges in seinem Notizbuch und ging,wieder über die Hintertreppe, in sein vornehm eingerichtetes Zimmer zurück.Er war niemandem begegnet.Hagedorn, der im Schreibsalon, im Spielzimmer, in der Bar, in der Bibliothek und sogar auf derKegelbahn gesucht hatte, wußte sich keinen Rat mehr.

Das Hotel lag wie ausgestorben. DieGäste waren noch in den Bergen.Er ging in die Halle und fragte den Portier, ob er eine Ahnung habe, wo Herr Schulze stecke.»Er ist auf der Eisbahn, Herr Doktor«, sagte Onkel Folter. »Hinterm Haus.«Der junge Mann verließ das Hotel.

Характеристики

Тип файла
PDF-файл
Размер
435,11 Kb
Тип материала
Предмет
Учебное заведение
Неизвестно

Список файлов книги

Свежие статьи
Популярно сейчас
А знаете ли Вы, что из года в год задания практически не меняются? Математика, преподаваемая в учебных заведениях, никак не менялась минимум 30 лет. Найдите нужный учебный материал на СтудИзбе!
Ответы на популярные вопросы
Да! Наши авторы собирают и выкладывают те работы, которые сдаются в Вашем учебном заведении ежегодно и уже проверены преподавателями.
Да! У нас любой человек может выложить любую учебную работу и зарабатывать на её продажах! Но каждый учебный материал публикуется только после тщательной проверки администрацией.
Вернём деньги! А если быть более точными, то автору даётся немного времени на исправление, а если не исправит или выйдет время, то вернём деньги в полном объёме!
Да! На равне с готовыми студенческими работами у нас продаются услуги. Цены на услуги видны сразу, то есть Вам нужно только указать параметры и сразу можно оплачивать.
Отзывы студентов
Ставлю 10/10
Все нравится, очень удобный сайт, помогает в учебе. Кроме этого, можно заработать самому, выставляя готовые учебные материалы на продажу здесь. Рейтинги и отзывы на преподавателей очень помогают сориентироваться в начале нового семестра. Спасибо за такую функцию. Ставлю максимальную оценку.
Лучшая платформа для успешной сдачи сессии
Познакомился со СтудИзбой благодаря своему другу, очень нравится интерфейс, количество доступных файлов, цена, в общем, все прекрасно. Даже сам продаю какие-то свои работы.
Студизба ван лав ❤
Очень офигенный сайт для студентов. Много полезных учебных материалов. Пользуюсь студизбой с октября 2021 года. Серьёзных нареканий нет. Хотелось бы, что бы ввели подписочную модель и сделали материалы дешевле 300 рублей в рамках подписки бесплатными.
Отличный сайт
Лично меня всё устраивает - и покупка, и продажа; и цены, и возможность предпросмотра куска файла, и обилие бесплатных файлов (в подборках по авторам, читай, ВУЗам и факультетам). Есть определённые баги, но всё решаемо, да и администраторы реагируют в течение суток.
Маленький отзыв о большом помощнике!
Студизба спасает в те моменты, когда сроки горят, а работ накопилось достаточно. Довольно удобный сайт с простой навигацией и огромным количеством материалов.
Студ. Изба как крупнейший сборник работ для студентов
Тут дофига бывает всего полезного. Печально, что бывают предметы по которым даже одного бесплатного решения нет, но это скорее вопрос к студентам. В остальном всё здорово.
Спасательный островок
Если уже не успеваешь разобраться или застрял на каком-то задание поможет тебе быстро и недорого решить твою проблему.
Всё и так отлично
Всё очень удобно. Особенно круто, что есть система бонусов и можно выводить остатки денег. Очень много качественных бесплатных файлов.
Отзыв о системе "Студизба"
Отличная платформа для распространения работ, востребованных студентами. Хорошо налаженная и качественная работа сайта, огромная база заданий и аудитория.
Отличный помощник
Отличный сайт с кучей полезных файлов, позволяющий найти много методичек / учебников / отзывов о вузах и преподователях.
Отлично помогает студентам в любой момент для решения трудных и незамедлительных задач
Хотелось бы больше конкретной информации о преподавателях. А так в принципе хороший сайт, всегда им пользуюсь и ни разу не было желания прекратить. Хороший сайт для помощи студентам, удобный и приятный интерфейс. Из недостатков можно выделить только отсутствия небольшого количества файлов.
Спасибо за шикарный сайт
Великолепный сайт на котором студент за не большие деньги может найти помощь с дз, проектами курсовыми, лабораторными, а также узнать отзывы на преподавателей и бесплатно скачать пособия.
Популярные преподаватели
Добавляйте материалы
и зарабатывайте!
Продажи идут автоматически
6451
Авторов
на СтудИзбе
305
Средний доход
с одного платного файла
Обучение Подробнее