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Drei-Maenner im Schnee E.Kaestner (549575), страница 31

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»Über Besuch erschrickt man nicht! Wer kommt denn?«Von der Treppe her rief es: »Kuckuck! Kuckuck!«Mutter Hagedorn schlug die Hände überm Kopfe zusammen. Sie lief ins Treppenhaus undblickte um die Ecke. Eine Etage tiefer saß ihr Junge auf den Stufen und nickte ihr zu.»Da hört sich doch alles auf!« sagte sie. »Was willst du denn in Berlin, du Lausejunge? Dugehörst doch nach Bruckbeuren! Steh auf, Fritz! Die Stufen sind zu kalt.«»Muß ich gleich wieder zurückfahren?« fragte er. »Oder kriege ich erst 'ne Tasse Kaffee?«»Marsch in die gute Stube«, befahl sie.Er kam langsam herauf und schlich mit seinem Koffer an ihr vorbei, als habe er Angst.Karlchen lachte naiv und verzog sich.Mutter und Sohn spazierten Arm in Arm in die Wohnung. Während sie frühstückten, berichteteFritz ausführlich von den Ereignissen des Vortags.

Dann las er die beiden Abschiedsbriefe vor.»Da stimmt etwas nicht, mein armer Junge«, meinte die Mutter tiefsinnig. »Du bist mit deinerVertrauensseligkeit wieder einmal hineingefallen. Wollen wir wetten?«»Nein«, erwiderte er.»Du bildest dir immer ein, man merkte auf den ersten Blick, ob an einem Menschen etwas dranist oder nicht«, sagte sie.

»Wenn du recht hättest, müßte die Welt ein bißchen anders aussehen.117Wenn alle ehrlichen Leute ehrlich ausschauten und alle Strolche wie Strolche, dann könnten wirlachen. Die schöne Reise haben sie dir verdorben. Am nächsten Ersten mußt du ins Büro. EineWoche zu früh bist du abgereist. Man könnte mit dem Fuß aufstampfen!«»Aber gerade deswegen hat sich Eduard wahrscheinlich nicht von mir verabschiedet!« rief er.»Er fürchtete, ich käme mit, und er wollte, ich solle in Bruckbeuren bleiben! Er dachte dochnicht, daß ich erführe, wie abscheulich man ihn behandelt hat.«»Dann konnte er wenigstens seine Berliner Adresse dazuschreiben«, sagte die Mutter. »EinMann mit Herzensbildung hätte das getan.

Da kannst du reden, was du willst. Und warum hatsich das Fräulein nicht von dir verabschiedet? Und warum hat denn sie keine Adresseangegeben? Von einem Mädchen, das du heiraten willst, können wir das verlangen! Alles, wasrecht ist.«»Du kennst die zwei nicht«, entgegnete er. »Sonst würdest du das alles ebensowenig verstehenwie ich. Man kann sich in den Menschen täuschen. Aber so sehr in ihnen täuschen, das kann mannicht.«»Und was wird nun?« fragte sie. »Was wirst du tun?«Er stand auf, nahm Hut und Mantel und sagte: »Die beiden suchen!«Sie schaute ihm vom Fenster aus nach.

Er ging über die Straße.»Er geht krumm«, dachte sie. »Wenn er krumm geht, ist er traurig.«Während der nächsten fünf Stunden hatte Doktor Hagedorn anstrengenden Dienst. Er besuchteLeute, die Eduard Schulze hießen. Es war eine vollkommen blödsinnige Beschäftigung. So oftder Familienvorstand selber öffnete, mochte es noch angehen. Dann wußte Fritz wenigstenssofort, daß er wieder umkehren konnte. Er brauchte nur zu fragen, ob etwa eine Tochter namensHildegard vorhanden sei.Wenn aber eine Frau Schulze auf der Bildfläche erschien, war die Sache zum Auswachsen.

Mankonnte schließlich nicht einfach fragen: »War Ihr Herr Gemahl bis gestern in Bruckbeuren?Haben Sie eine Tochter? Ja? Heißt sie Hilde? Nein? Guten Tag!«Er versuchte es auf jede Weise. Trotzdem hatte er den Eindruck, überall für verrückt gehalten zuwerden.Besonders schlimm war es in der Prager Straße und auf der Masurenallee.In der Prager Straße rief die dortige Frau Schulze empört: »Also in Bruckbeuren war der Lump?Mir macht er weis, er käme aus Magdeburg. Hatte er ein Frauenzimmer mit? Eine dickeRotblonde?«»Nein«, sagte Fritz.

»Es war ja gar nicht Ihr Mann. Sie tun ihm unrecht.«»Und wieso kommen Sie dann hierher? Nein, nein, mein Lieber! Sie bleiben hübsch hier und118warten, bis mein Eduard nach Hause kommt! Dem werde ich helfen!«Hagedorn mußte sich mit aller Kraft losreißen. Er floh. Sie schimpfte hinter ihm her, daß dasTreppenhaus wackelte.Ja, und bei den Schulzes auf der Masurenallee existierte eine Tochter, die Hildegard hieß! Siewar zwar nicht zu Hause. Aber der Vater war da. Er bat Fritz in den Salon.»Sie kennen meine Tochter?« fragte der Mann.»Ich weiß nicht recht«, sagte Fritz verlegen.

»Vielleicht ist sie's. Vielleicht ist sie's nicht. HabenSie zufällig eine Fotografie der jungen Dame zur Hand?«Herr Schulze lachte bedrohlich. »Ich will nicht hoffen, daß Sie meine Tochter nur im Dunkeln zutreffen pflegen!«»Keineswegs«, erklärte Fritz. »Ich möchte nur feststellen, ob Ihr Fräulein Tochter und meineHilde identisch sind.«»Ihre Absichten sind doch ernst?« fragte Herr Schulze streng.Der junge Mann nickte.»Das freut mich«, sagte der Vater.

»Haben Sie ein gutes Einkommen? Trinken Sie?«»Nein«, meinte Fritz. »Das heißt, ich bin kein Trinker. Das Gehalt ist anständig. Bitte, zeigen Siemir eine Fotografie!«Herr Schulze stand auf. »Nehmen Sie mir's nicht übel! Aber ich glaube, Sie haben einen Stich.«Er trat zum Klavier, nahm ein Bild herunter und sagte: »Da!«Hagedorn erblickte ein mageres, häßliches Fräulein. Es war eine Aufnahme von einemKostümfest. Hilde Schulze war als Pierrot verkleidet und lächelte neckisch. Daß sie schielte,konnte am Fotografen liegen.

Aber daß sie krumme Beine hatte, war nicht seine Schuld.»Allmächtiger!« flüsterte er. »Hier liegt ein Irrtum vor. Verzeihen Sie die Störung!« Er stürzte inden Korridor, geriet statt auf die Treppe in ein Schlafzimmer, machte kehrt, sah Herrn Schulzewie einen rächenden Engel nahen, öffnete glücklicherweise die richtige Tür und raste die Treppehinunter.Nach diesem Erlebnis fuhr er mit der Straßenbahn heim. Dreiundzwanzig Schulzes hatte erabsolviert.Er hatte noch gut fünf Tage zu tun.Seine Mutter kam ihm aufgeregt entgegen: »Was glaubst du, wer hier war?«Er wurde lebendig.

»Hilde?« fragte er. »Oder Eduard?«»Ach wo«, entgegnete sie.»Ich gehe schlafen«, meinte er müde. »Spätestens in drei Tagen nehme ich einen Detektiv.«»Tu das, mein Junge. Aber heute abend gehen wir aus. Wir sind eingeladen. Ich habe dir ein119bildschönes Oberhemd besorgt. Und eine Krawatte. Blau und rot gestreift.«»Vielen Dank«, sagte er und sank auf einen Stuhl. »Wo sind wir denn eingeladen?«Sie faßte seine Hand.

»Bei Geheimrat Tobler.«Er zuckte zusammen.»Ist das nicht großartig?« fragte sie eifrig. »Denke dir an! Es klingelte dreimal. Ich gehe hinaus.Wer steht draußen? Ein Chauffeur in Livree. Er fragt, wann du aus Bruckbeuren zurückkämst?‚Mein Sohn ist schon da’, sage ich. ‚Er kam heute früh an.’ Er verbeugt sich und sagt:‚Geheimrat Tobler bittet Sie und Ihren Herrn Sohn, heute abend seine Gäste zu sein. Es handeltsich um einfaches Abendbrot. Der Herr Geheimrat möchte seinen neuen Mitarbeiterkennenlernen’. Dann druckste er ein bißchen herum. Endlich meinte er: ‚Kommen Sie, bitte,nicht in großer Toilette.

Der Herr Geheimrat mag das nicht besonders. Ist Ihnen acht Uhr abendsrecht?’ Ein reizender Mensch. Er wollte uns im Auto abholen. Ich habe aber gesagt, wir führenlieber mit der Straßenbahn. Die 176 und die 76 halten ja ganz in der Nähe. Und große Toiletten,habe ich gesagt, hätten wir sowieso nicht.

Da brauchten sie keine Bange zu haben.« Sie sah ihrenSohn erwartungsvoll an.»Da müssen wir ja wohl hingehen«, meinte er.Frau Hagedorn traute ihren Ohren nicht. »Deinen Kummer in allen Ehren, mein Junge«, sagte siedann. »Aber du solltest dich wirklich ein bißchen zusammennehmen!« Sie fuhr ihm sanft übersHaar. »Kopf hoch, Fritz! Heute gehen wir zu Toblers! Ich finde es sehr aufmerksam von demMann. Eigentlich hat er es doch gar nicht nötig, wie? Ein Multimillionär, der einen Konzernbesitzt, sicher hat er tausend Angestellte. Wenn der mit allen Angestellten Abendbrot essenwollte! Es ist schließlich eine Ehre. Heute erledigen wir das Geschäftliche.

Ich ziehe dasSchwarzseidene an. Eine alte Frau braucht nicht modern herumzulaufen. Wenn ich ihm nichtfein genug bin, kann ich ihm auch nicht helfen.«»Natürlich, Muttchen«, sagte er.»Siehst du wohl«, meinte sie. »Zerbrich dir wegen deiner zwei Schulzes nicht den Kopf, meinJunge! Morgen ist auch noch ein Tag.«Er lächelte bekümmert.

»Und was für ein Tag!« sagte er. Dann ging er aus dem Zimmer.Das zwanzigste KapitelDas dicke EndeFritz Hagedorn und seine Mutter folgten dem Diener, der ihnen das Parktor geöffnet hatte.Zwischen den kahlen Bäumen schimmerten in regelmäßigen Abständen große Kandelaber. Aufder Freitreppe flüsterte die Mutter: »Du, das ist ja ein Schloß!«120In der Halle nahm ihnen der Diener die Hüte und die Mäntel ab. Er wollte der alten Dame beimAusziehen der Überschuhe behilflich sein. Sie setzte sich, drückte ihm den Schirm in die Handund sagte: »Das fehlte gerade noch!«Sie stiegen ins erste Stockwerk. Er schritt voraus. In einer Treppennische stand ein römischerKrieger aus Bronze.

Mutter Hagedorn deutete hinüber. »Der paßt auf, daß nichts wegkommt.«Der Diener öffnete eine Tür. Sie traten ein. Die Tür schloß sich geräuschlos. Sie standen ineinem kleinen Biedermeiersalon. Am Fenster saß ein Herr. Jetzt erhob er sich.»Eduard!« rief Fritz und stürzte auf ihn los. »Gott sei Dank, daß du wieder da bist! Der olleTobler hat dich auch eingeladen? Das finde ich ja großartig.

Mutter, das ist er! Das ist meinFreund Schulze. Und das ist meine Mutter.«Die beiden begrüßten sich. Fritz war aus dem Häuschen. »Ich habe dich wie eine Stecknadelgesucht. Sag mal, stehst du überhaupt im Adreßbuch? Und weißtdu, wo Hilde wohnt? Schämst du dich denn gar nicht, daß du mich in Bruckbeuren hastsitzenlassen? Und wieso sind Hilde und Tante Julchen mitgefahren? Und Herr Kesselhuth auch?Einen schönen Anzug hast du an.

Auf Verdacht oder auf Vorschuß, wie?« Der junge Mannklopfte seinem alten Freund fröhlich auf die Schulter.Eduard kam nicht zu Worte. Er lächelte unsicher. Sein Konzept war ihm verdorben worden. Fritzhielt ihn noch immer für Schulze! Es war zum Davonlaufen!Mutter Hagedorn setzte sich und zog einen Halbschuh aus. »Es gibt anderes Wetter«, sagte sieerläuternd.

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