Диссертация (Особенности немецкого радиоформата «Инфотейнмент» в рамках публицистического стиля (на материале общественно-правовых и частных радиостанций германии)), страница 43

Das wird einharter Brocken.•Wieso?•Weil die Italienerinnen extrem <...> sind. Die mussten jahrelang von SilvioBerlusconi wegrennen.Lachen.„Da klingelt das schwarz-gelbe Telefon“.•...34•Was?! Heute ist meine große Pressekonferenz vor den Ferien?„Das ist ein Fall für Supermerkel. Sofort lässt sich Supermerkel auf dieknallharten Fragen der Presse vorbereiten“.•Na los, fragen Sie mich was! Flugtickets, Lippenspray...•Das ist völlig sinnlos, Frau Bundes-Autobahn! Sie wissen so gut wie wir,dass Sie vor der Sommer-PK in Gedanken längst im Urlaub sind.•Iss doch gar nicht wahr, Herr Reisewelle! Die Sommer-FKK ist mir sehrwichtig. Wo hab ich denn die sonnig...•Die Presse hat bestimmt viele Fragen zu aktuellen Themen.

Wie der FallEdward Snowden.•Sie fahren etwa snowboarden? Cincin!•Glauben Sie, Russland gewährt ihm Asyl?•Brasil? Da bin ich im nächsten Sommer, Schäuble! Bei der Fußballwählen.Sagen Sie mir hinterher, wie es war, ja? Windflügelchen...•Und wie es mit der Steuerhinterziehung Formule-1? Dem drohen noch vorder Wahl in Bayern ein Prozess.•Jaja, feiern Sie es ja am Lochness. Ich mache inzwischen bisschen Piano,da erhole ich mich in Italien. La dolce vita!••Und jetzt wer hat immer noch Ärger wegen Minister und Drohne?Ach, jetzt ne Minnestrone.•Unserer Solarbranche geht’s den Bach runter.•Solare uuu ooo (singt)•Ich glaube, Sie haben keine Lust auf das Treffen mit der Presse.•Stimmt. Ich bin komplett auf Italien eingestellt. Im Moment denke ich nochnur an eine Presse.•Die Tagespresse?•Die Klatschpresse?•Nee...

Die Knoblauchpresse.35Öffentlich-rechtlicher Radiosender „radioeins“, „Einfach Schroeder“Die Liste seiner Erfolge ist lang, die seiner Opfer unverschämt länger. FlorianSchroeder zeichnet sich durch eine erfreuliche Respektlosigkeit aus. Mit Freude zückter sein Verbalskalpell und nimmt er das tagespolitische Geschehen auseinander.• NeulandDa kommt der US Präsident mal nach Deutschland und was bleibt? Ein neuesWort.

„Neuland“. So hat die Kanzlerin das Internet bezeichnet und direkt brach derShitstorm los. „Keine Ahnung hat sie, die analoge Hinterwäldlerin vom Internet. DasNetz nach über 15 Jahren immer noch Neuland zu nennen, das iss wie Magdeburgimmer noch als DDR zu bezeichnen“.Auf jeden Fall haben die selbsternannten Internetneuländer mal wieder bewiesen,was sie am besten können. Die Bootpeople aus Analogistan von der Küste mit derHerablassung der Festlandbewohner herzlich verrecken lassen, bis sie vom Sturm ausihren Booten geblasen werden.Nun kann man mit Recht einwenden, die Shitstormfraktion gab es schon immer.Das stimmt.

Nur hatten sie früher kein Forum. Da hat man ihre Oberlehrer Leserbriefeeinfach nicht gedruckt oder eingedampft und ihre Anrufe an Zuschauertelefonfreundlich wurschtig abgebügelt.Der zweite Einwand an dieser Stelle stimmt übrigens auch. Das ist doch nicht dieMehrheit. Nein, es iss wie in einer Schulklasse. Von 30 Schülern hört man eben immernur die 5 Rabauken, die dann den Ruf der ganzen Klasse aufgewiesen haben. Und aufdem Marktplatz von Neuland haben sie auch noch die lautesten Megafone. Und diedigitalisierten etablierten Medien rennen ihnen hilflos hinterher: Was sagen die User?Was will die Community? Kommentieren Sie bitte das Kommentar des Kommentars.Nichts ist wichtiger, als die Rabauken der Klasse zum Stören zu animieren.

Das iss so,wie wenn man Leute nach Hause einlädt, von denen man weiß, dass sie später insBuffet kotzen werden.Natürlich hat die Kanzlerin Recht. Das Internet ist Neuland. Dass einWhistleblower wie Edward Snowden von der größten Demokratie in Diktaturen36flüchten muss, bei denen die Demokratie in Sachen Spionage offenbar in die Schulegegangen ist, das iss schon neu. Das Problem in Neuland ist, in der selbstgefälligen undsich selbst zirkulierenden Dauerironie des Internets haben wir leider den Unterschiedzwischen Ironie und Häme verlernt. Und so ist der Shitstorm das Guantanamo vonNeuland und die Argumentation der Einwohner allzu oft unterhalb des Taliban-Niveaus.Es muss schon ein Hochwasser Halbdeutschland überfluten, damit der Pranger des XXI.Jahrhunderts mal für ein Paar Minuten in die Ecke gestellt wird.

Aber jede WocheMagdeburg fluten iss irgendwie auch keine Lösung. Und um die Ironie am Schluss dochnoch zu retten. Interessant iss ja, wir haben PRISM und jetzt auch TEMPORA undtrotzdem weiß stundenlang niemand, wo Edward Snowden iss. Es gibt noch Hoffnungfür Neuland.• De Maizière in NotUnser Verteidigungsminister Thomas de Maiziere ist im Not. UnbemannteDrohnen fliegen ihm um die Ohren.

Ja. Ausgerechnet Thomas de Maiziere, dieser braveParteisoldat, der immer effizient, zielsicher und geräuschlos war. In anderen Worten dieunbemannte Drohne der schwarz-gelben Koalition. Und jetzt iss es ausgekommengroßer Skandal. Von Deutschland sollen US-Drohnen nach Afrika dirigiert worden sein.Der Euro Hawk wiederum sollte als deutsche Drohne, aber nicht von Deutschland aus,sondern von den USA aus, nämlich aus Kalifornien gesteuert werden. Also, das tolles,wir Deutschen steuern für die Amis Drohnen und die Amis steuern unsere Drohnen.

Sowas geplant. Bei der Deutschen Bahn nennt man so was umgekehrte Wagenreihung.Deshalb hat ja auch die Deutsche Bahn jetzt quasi den Euro Hawk gekauft. Alsonicht ganz, aber sie hat, also sie will Drohnen einsetzen. Die Deutsche Bahn willDrohnen einsetzen, um den größten Feind, den die Deutsche Bahn hat, zu jagen.Nämlich die Graffiti-Sprayer. Drohnen – das klingt nach Krieg, das klingt nachTerrorismus, das klingt nach Milliardengräbern. Also nach allem, was die DeutscheBahn ausmacht: Sitzplatzkrieg, Terror an den Automaten und Stuttgart 21.

Wenn manDrohnen einsetzt, dann sollte man Drohnen einsetzen am Bahnsteig. Drohnen anBahnsteigen, um eigentlich die unerfahrenen Bahnfahrer, die immer genau am falschen37Ende des Bahnsteigs stehen, von den Drohnen direkt hochnehmen zu lassen und sie aufdem reservierten Sitzplatz wieder abzusetzen.

Genauso sinnvoll wäre es, Drohneneinzusetzen, um bei Bahnpassagieren, die Koffer auf dem Gang abstellen, einfach maldie Koffer zu nehmen und aus dem Zug raus zu werfen, denn Gänge sind Gänge undkeine Kofferabstellplätze. Da wünsche ich mir Drohne. Das könnte man dann live imFernsehen zeigen: den Einsatz der Drohnen im Fernsehen, die schönsten Bahnstreckenunter den Titel „Die volle Drohne“. Mit Kameras ausgestattete Drohnen zeigen, was beider Deutschen Bahn alles passiert.

Und das ganze wird dann moderiert von dendumpfsten unter den unbemannten Drohnen des deutschen Fernsehens – Heidi Klum.• FrauenquoteIch möchte heute anfangen mit einer guten Nachricht. Deutschland bekommt eineFrauenquote. Fast. Also eigentlich nicht, aber so n bisschen. Also ins Wahlprogrammder CDU kommt die Frauenquote, hat die Kanzlerin gesagt. „Sie kommt insWahlprogramm. Also sonst will ich nix damit zu tun haben, aber im Wahlprogramm dakann sie dann verrecken“.Ursula von der Leyen hat lange gekämpft für die Frauenquote, hat gesagt: „Siemuss kommen“. Und es gab 20 Rebellinnen in der CDU, die bei der Abstimmungeigentlich für die Frauenquote stimmen wollten, aber nur wenn Ursula von der Leyendas auch tut, wie sie es wiederum nicht getan hat wegen des Fraktionszwangs.Und da sag ich ganz ehrlich. Wenn das die Frauen sind, für die es eineFrauenquote geben soll, dann kann ich auch Männer haben.

Aber im Grunde gibt esnach dieser Abstimmung nur Verlierer. Außer der FDP. Die hat gewonnen. PhillipRösler hat sie ja auch direkt gewollt und hat gesagt, „Wir von der FDP, wir sind nurMänner, wir bleiben nur Männer, wir brauchen keine Frauenquote. Wer eineFrauenquote will, dann soll er Germanys Next Top Model gucken“.Obwohl man natürlich ganz ehrlich sagen muss, es gibt ein Problem in denVorständen, es gibt ein Problem eben in den Vorständen, in denen Frauenquote istniedriger als im Vatikan. Ja, und das sind nur die Frauen, von denen man weiß. ImVatikan.38Aber die Grünen waren super bei der Abstimmung. Die Grünen waren großartig.Die Grünen versuchten die CDU noch mal zu catchen, indem sie die 30% Quoteangeboten haben, die die CDU vorher selber wollte.

Dann aber habe die CDU gesagt,„Also, ne, wenn das jetzt von den Grünen kommt, wollen wir das, was wir ursprünglichwollten, nicht mehr, einfach nur weil es von den Grünen kommt“. Und Ursula von derLeyen hat gesagt, „Das war ganz nies. Das war unsere Idee, die die Grünen kopierthaben.