Диссертация (Особенности немецкого радиоформата «Инфотейнмент» в рамках публицистического стиля (на материале общественно-правовых и частных радиостанций германии)), страница 41

Und daher bekommt erquasi das Werbemonopol in der Stadt. Also er darf die restlichen Flächen gegen Geldvermieten und nicht nur das, was auf seinen Säulen gehängt wurde, wurde auchgrößtenteils in seiner Druckerei gedruckt. Wieder gegen Geld, natürlich. Und bald hießer deswegen auch in der Stadt nur der Säulenheilige.Moderatorin: Na, ganz schön cleverer Mann. Aber was lässt sich daran zweifeln,dass dieser kleine schlaue Mann tatsächlich der Erfinder der Werbesäule ist?Diane Arapovic: Es ist der französische Name für Litfaßsäule, der lautet nämlichColonne Morris (also übersetzt Morrissäule) und nicht Colonne Litfaß. Wenn dieFranzosen die angebliche Berliner Erfindung einfach übernommen hätten, warum habensie dann einfach einen eigenen Namen gegeben? Gut, ich muss sagen, die französischeVersion sieht ein bisschen anders aus.

Das ist so ne Stück beladene grüne gusseiserneSäule mit Zwiebelkuppel und Schindeldächern drauf. Aber der Buchautor undKulturwissenschaftler Steffen Damm sagt, die kannte Litfaß schon, als er denPolizeipräsidenten seine große Idee vorstellte.Damm: Das, was Litfaß hier dann schließlich etabliert hat, also in diesen festenEinrichtungen,jaauchdiesenteilweisegemauerten,teilweiseausHolzzusammengebauten Säulen… <…> von europäischen Reisen nach Paris und Londongesehen hat. Wenn ich recht informiert bin, ist es so, dass in London säulenartigeKonstrukte existiert haben, wo sie mit kleinen Fensterchenklappen öffnen konnten undda eben als Laden ausleben konnten. Ja, also das entspricht dem Prinzip nach, dem, wasLitfaß in Berlin auch gemacht hat.

Der ist unverzweifelt der deutsche Erfinder derLitfaßsäule, aber auf den Grundgedanken, so etwas in den öffentlichen Raum zu stellenund dadurch bestimmte Effekte zu erzielen, ist nicht neu. Das geht vom Horizont vonNorden aus.21Diane Arapovic: Trotzdem muss man sagen, Litfaß ist damals eine kleineRevolution gelungen, in Berlin in dem Stradtleben und Kommunikationen in der Stadtmassiv verändert hat. Alles wichtige stand damals auf den Säulen. Die wurden richtigzu einem Massenmedium.

Und auch wenn da heute keine Wahlaufruf oderKriegsdepeschen oder Heiratsanzeigen mehr hängt, sie hat sich erfolgreich gehalten. Inganz Deutschland stehen noch über 60000 rum und so erfolgreich ist die französischeSäule nicht.Moderatorin: Wie eine Festreise bildet! Und die Litfaßsäule bleibt, also dochzumindest in Deutschland eine Berliner Innovation, auch wenn sie nicht hier erfundenwurde. Vielen Dank, Diane für diese Erkenntnis!Diane Arapovic: Bitteschön!22Расшифровки программ в формате «эдутейнмент»на частных радиостанцияхPrivater Radiosender „Radio ffn Niedersachsen“, „Dr. Wort erklärt die Welt!“Dr. Wort erklärt bei Niedersachsens bester Morningshow mit ffn-Morgenmän Franky,Timm Busche und Lea Alltags-Mythen, Redewendungen und einzelne Wörter derdeutschen Sprache.• Woher kommt der Ausdruck „Weg vom Fenster sein“?Guten Morgen! Hier gibt es mehrere Herleitungen.

Eine weitverbreitete kommtaus dem Bereich des Bergbaus. Wenn die Kumpeln nämlich zu ihrer staubigen Arbeitgegangen sind, sahen sie ihre ehemaligen Kollegen oft in ihren Wohnungen am Fenstersitzen. Die haben schon so viele Jahre vor der Rente dort unten ohne guten Atemschutzgearbeitet, dass ihre Lunge jetzt nicht mehr mitmacht und sie deshalb aus Kurzatmigkeitoft am offenen Fenstern gesessen haben, um einfach nur Luft zu schnappen. Und wennes irgendwann mit der Staublunge zu schlimm wurde und die alten Bergbauarbeitergestorben sind, dann waren sie halt eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit plötzlichweg vom Fenster.• Woher kommt der Ausdruck „Butter bei die Fische“?Guten Morgen! Diese Redewendung kommt aus Norddeutschland.

Erstmal warButter früher nur was für die Wohlhabendere. Also nur wenn die Butter bei die Fischewar, war etwas komplett und fertig. Es musste nicht rum herumgeeiert werden.Außerdem gerade gebratener Fisch wird ja gerne mit einem Stückchen Butter serviert,und zwar wird die Butter erst kurz vor Beginn der Mahlzeit auf den heißen Fischgegeben, damit sie halt nicht ganz zerläuft.

Sobald also die Butter bei die Fische ist,muss es fix gehen mit dem Essen.23• Woher kommt der Ausdruck „Sich etwas aus den Fingern saugen“?Guten Morgen! Ja, hierfür gibt es mehrere Herleitungen. Eine ganz niedlichekommt aus dem alten Rom. Damals haben sich die Leute gefragt, wie es wohl die Bärenschaffen, über den Winter zu kommen, ohne zu verhungern. Und weil einige Bären imSchlaf an ihrem Pfoten gelutscht haben und dabei Schmatzgeräusche von sich gegebenhaben, lag diese Lösung nah. Die Tiere saugen sich selbst Milch aus dem Pfoten, umNot gedrungen irgendwie etwas Nahrung zu bekommen.

Die Idee mit dem Fettpolsterhatte wohl keiner, deshalb wenn wir heute umständlich irgendetwas brauchen, dannsaugen wir es uns aus den Fingern.• Woher kommt der Ausdruck „Auf Nummer sicher gehen“?Guten Morgen! Ja, das stammt aus der Gaunersprache. Im Gefängnis saß man alsInsasse relativ sicher. Es konnte einem also nichts passieren. Die Zellentüren warendurchnummeriert und weil es überall gleich sicher war, wurde jede Zelleumgangssprachlich zur Nummer sicher. Wenn wir uns also bei einer Sachevergewissern wollen und dementsprechend auf Nummer sicher gehen, dann sind wir mitunserem Ergebnis hinterher so sicher, wie ein Knacki in seiner Zelle.• Woher kommt der Ausdruck „Eine Leiche im Keller haben“?Guten Morgen! Tatsächlich geht es dabei um Leichen in einem Keller.

Früherwar’s nämlich verboten, Menschen, die nicht getauft waren, auf einem katholischenFriedhof zu beerdigen. Leider passierte es auch, dass ein ungetauftes Kind gestorben ist.Diese Kinder wurden dann heimlich im Keller des Hauses begraben. Da war’s kühl undes gab außerdem statt eines festen Betonfundaments meist nur festgeklopfte Erde.24Privater Radiosender „Berliner Rundfunk 91.4“, „Warum? Darum!“Warum sagt man, dass etwas „Alle ist“, wenn es leer oder nicht mehr verfügbar ist?Warum sagt man, dass man etwas „auf Vordermann“ bringt? Warum schließt Käseeigentlich den Magen? „Warum? Darum!“ beim Berliner Rundfunk 91.4 mit SimonePanteleit.• Warum bringt der Storch angeblich die Babys?Die Geschichte vom Klapperstorch, der die Kinder aus dem Brunnen holt unddann die Mutter ins Bein beißt, damit sie sich ins Bett legt und das Baby in Empfangnimmt, kennt wohl jeder.

Sie soll doch gar nicht so alt sein. Erste Belege dafür gibt eswohl aus dem 18. Jahrhundert. Wer sie sich warum ausgedacht hat, iss leider nichtbekannt. Es gibt aber mehrere Vermutungen. Zum Beispiel die, dass die Geschichteeinfach auf die Verklemmtheit der Menschen damals zurückzuführen iss. Die trautensich nicht, ihren Kinder zu erzählen, wo die Babys wirklich herkommen, und redetensich mit der Story vom Klapperstörche raus. Dazu kommt, dass man früher dachte, dassalles Leben dem Wasser entstammt und sich dort auch die Seelen aller ungeborenenKindern aufhalten. Störche barrten ja durchs Wasser, sie fangen Frösche und warumnicht auch Babys, die sie dann an den Menschen weitergeben.

Möglich wäre aber auch,dass ursprünglich gar nicht das Tier, sondern ein Heilkraut Namens Storchenschnabelfür die Legende zuständig iss. <…> galt es nämlich als Mittel gegen Kinderlosigkeit.• Warum ist der Himmel morgens und abends oft rot und tagsüber blau?Warum ist der Himmel morgens und abends oft rot, tagsüber aber blau? BeimAuf- und Untergang steht die Sonne nah am Horizont. Das bedeutet, die Lichtwellenmüssen durch die Atmosphäre einen längeren Weg zurücklegen.

Blaue Lichtwellenhaben eine andere elektromagnetische Strahlung als die roten. Das bedeutet, die sinddeutlich kürzer und werden auf dem Weg zu uns viel stärker gestreut. Bei uns kommtvon dem Blau also kommt noch was an und der Himmel sieht rötlich in denFrühstunden aus. Wenn die Sonne während des Tages weiter nach oben steigt, verkürztsich der Weg des Lichts durch die Atmosphäre. Nach wie vor findet eine Streuung der25blauen Lichtwellen statt, aber diese iss eben nicht so stark, dass das blau weggestreutwird, sondern gerade so stark, dass der Himmel blau aussieht.• Warum sollte man Muscheln nur in Monaten mit „R“ essen?Warum sollte man Muscheln nur in Monaten mit „R“ essen? Diese alteKüchenweisheit beruht auf drei Gründen.

Zum einen verdarben die Muscheln vorErfindung des Kühlschranks in der warmen Jahreszeit sehr schnell und waren dannungenießbar. Grund Nummer 2, im Sommer laichen die Muscheln und schmeckendadurch nicht besonders gut. Grund Nummer 3 und wohl der Hauptgrund war früheraber wohl dieser. Muscheln ernähren sich von einzelligen Algen und filtern diese ausbis zu 37 Litern Wasser pro Stunde heraus. In den Sommermonaten, also in denMonaten ohne „R“, wie Mai, Juni, Juli, August, wenn die Temperatur desMeereswassers ansteigt, vermehren sich viele dieser Algenarten massenhaft.

Das heißtSchlemmerzeit für die Muscheln. Das Problem iss nur, die Algen produzieren auchgeringe Menge an Gift, das sich in den Muscheln anreichert. Diese Konzentration in denTieren kann dann für uns Menschen gefährlich, ja sogar tödlich werden. Allerdings gibtes heutzutage ein EU-Gesetz, das besagt, dass Muscheln ganzjährig auf Giftstoffenuntersucht werden müssen und erst nach einer ausgiebigen Kontrolle für den Handelfreigegeben dürfen. Also können Muschel inzwischen auch ohne Bedenken in denSommermonaten gegessen werden.• Warum drückt man jemanden die Daumen, wenn man ihm Glück wünscht?Warum drückt man jemanden die Daumen, wenn man ihm Glück wünscht? Dafürgibt es zwei mögliche Erklärungen, die beide gleichermaßen plausibel klingen.